Gedichte  vom Hoffen und Sehnen

  

Berge der Sehnsucht

   

 

 

 

 

 

Wo waren sie,

die blauen Hügel der Sehnsucht?

Die Jugend? Die erwartungsvollen Zeiten?

Schon seit langem

hatte ein dunkler Nebel

sie gefangen.

Waren es Wochen, Jahre oder Ewigkeiten?

 

Heute morgen,

als ich aus meinem kleinen

Dachfenster schaute,

erstanden sie neu

aus tiefer Nacht,

in einem blassen Rot gehüllt:

Meine Berge der Sehnsucht,

die einstens ich mir baute.

 

Die auftauchende Sonne

goss einen goldenen Zauber

über ihre Spitzen,

bevor sie im Schnee

vom gestrigen Abend

wie silbrige Spiegel blitzten.

 

Geheimnisvoll waren sie,

meine einstmals blauen Berge.

Nach dem endlos verwirrenden Dunkel

stifteten sie ungebrochen

neue Hoffnungen auf Erfüllung,

nur waren sie jetzt weiß,

weiße Berge der Sehnsucht.

 

Juni 2005

Winfried Kerkhoff

 

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