Über Nacht

 

Herbst war

noch eben,

reich und

üppig das Leben.

 

Ein kalter Reif

hat alles über Nacht

weiß übertüncht,

vernichtet alle bunte Pracht.

 

Lautlos sinkt

Blatt für Blatt,

kurz aufblitzend,

vom Gezweig herab.

 

Kahl stehen

die einst überreichen Bäume,

unter Laub

begraben alle Träume. -

 

Gesegnet, wem

jetzt eine Hand gegeben,

er kann

neue Träume weben.  

© Winfried Kerkhoff

1983

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