Weihnachtsbesuch Ein Geschenk möcht´ ich dir bringen, doch ich war noch nie bei dir. Weiß nicht, wo und wie du wohnst, was zu tun, damit gelingt es mir. Wintertags man sagt, dass die Engel backen, wenn am Himmel leuchtet Abendrot. Ob mich einer dieser Flieger zu dir führt? Soll ich rufen solch ein'n Weihnachtsbot'? Und es kommt zu mir vom Himmel hoch ein Engel, der wohl weiß, wie er mich hin zu dir kann bringen. Und ich packe meine Sachen ein in Schleife und Papier, und der Engel eilt und trägt mich auf den Schwingen. In deine geschmückte Wohnung leg ich meine Gabe, wo andere Geschenke schon warten, festlich bunte. Gern würd' ich zusehen, wenn bei dir Bescherung ist, doch ich will nicht stören deine traute Runde. Einen Tannenzweig noch zünd ich an, damit du merkest an dem Duft im Raum, dass ein Weinachtsgeist dich kam besuchen. Und ein'n Engel aus Glas häng ich an den Baum. Vielleicht errätst du es, wer dir und deinen Lieben allen Festtagsgrüße bringt und auch Gottes Wohlgefallen! - Ich verlass dein Haus und gehe zu Fuß, mein Flieger flog schon lang zurück. Tränen laufen über mein Gesicht, doch sind sie gemischt mit Glück. © Winfried Kerkhoff
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