von Liebe und Glück
Utopografie eines Kusses
Fragend
schaue ich in deine Augen, lege
meine Wange sanft
an deine. Ich schließe deine Lider mit meinen Lippen. Über deine Wangen rollen Tränen. Deine? Meine? Ist's Erschrecken wahr gewordener Wünsche oder Glück, das uns bringt zum Weinen? - Mit meinen Wimpern wisch ich dir die Tränen fort, drücke meinen Mund auf deinen. Suche unter duft'gen Haaren deinen Nacken, verteile neckend kleine Zungenblitze. Gleite über Schultern, unter Achseln mit den Lippen zu der Brüste Spitze. Aufgerichtet, hart und lockend stehen sie mir entgegen. Zart ist mein Annippen. Über deine beiden Hüften streichen zu den Füßen dann abwärts meine Lippen.
Jeden deiner Zeh'n mit Küssen liebevoll ich umkreise. Über deine Beine empor ich wieder fahr mit meinem Munde dann wie auf einem Gleise. Hin zu den Liebeslippen ich gleite. Stupse immer wieder diesen sammetweichen Venusmund. Ziehe eine Kussbahn aufwärts zum Gesicht, durch den Busen deiner Brust, zart und rund. Überflut' mit Küssen deine Stirn, die Ohrmuscheln, dein Kinn. Reibe deine Nase, nehme jede deiner Lippen mit dem Mund. Es lodert jeder Sinn. Norden, Süden, Himmel, Erde, oben, unten sich - in Küssen einen zu dem Rausch "Ich liebe dich".
© Winfried Kerkhoff
|