Trauer und Enttäuschung

 

 

 

 

 

Normal?

 

Was hast du nur mit mir gemacht?
Ich bin dir verfallen mit aller Macht.
Ich träume am Tag von dir,
die Nächte verbring ich mit Wachen,
Du bist nicht mehr bei mir,
doch hör ich dich hellglucksend lachen,
spür das Streicheln
mit deinen sanften Händen.
Dein Gesicht verfolgt mich
von allen Werbewänden.
Oft und öfter starre ich
wie volltrunken vor mich hin
und flüstere wieder und wieder
deinen Namen, gleich wo ich bin.

Du tratst unbemerkt in mein Leben,
gehörtest zu mir,
als wärst schon immer du da,
schworst ewig mir Liebe zu geben.
Mein Herz flog zu dir,
schrie hundert- und tausendmal Ja.
Ein Lebensband wollten wir weben.

Doch dann sahst du Fesseln, Beengtheit,
überall Zwang und Bande,
unsere Liebe nanntest du Joch.
„Meine Zukunft,“ sprachst du, „ist Freiheit.
Ich koste sie aus bis zum Rande.“
Du gingst. Aber die Sehnsucht frisst immer noch,
bisweilen dich verfluchend für alle Zeit.

 

© Winfried Kerkhoff
    

 

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