Trauer und Enttäuschung
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An jedem Tag kann November sein Die Nacht durchwacht öffnet sie das Fenster und starrt hinaus. Es dämmert. Die ersten Vögel zwitschern im Baum vorm Haus.
„Kein Flöten der Amsel, keine blühende Blumen? - Kein Umarmen, kein Kosen? – Nie mehr ein Morgenrot? Nur ein Amen für den Toten?“ Aus ihren Händen gleiten die Rosen.
Sie dreht sich, hinter ihr das Leben, vor ihr der Geliebte, bleich, kalt, tot. Sie stiert ins Kerzenlicht, gerötet die Augen, und stöhnt, in Welt und in sich verloren: "Mein Gott!"
© Winfried Kerkhoff |
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