Trauer und Enttäuschung

 

 

 
   

Verlassen

  

Wenn nichts mehr nützt und

Sehnsucht mich überrennt,

wenn tausendfach in meinem Hirn

nur noch dein Name widerhallt.

Wenn der Atem aus der Lunge gepresst,

der Brustkorb wie zwischen zwei Puffer gerät,

mir die Hände zittern vor Spannung und

die Beine sacken durch bei jedem Schritt,

dann nehm ich ein Taxi und fahr in die Straße,

wo du wohntest und schau nach,

wo deine Adresse stand an der Tür.

 

Dort steh ich dann und warte,

aber ich weiß nicht worauf.

Die Taxifahrer, die mich hierher bringen,

fragen schon gar nicht mehr wohin,

sie meinen, ich wohnte dort irgendwo.

Doch seit ich bei der Rückfahrt

denselben Taxifahrer traf,

der mich hinfuhr,

fahr ich nur noch mit der U-Bahn.

Es gibt keine Antwort auf die Frage,

warum ich immer noch hierher komme.

Denn du hast mich und diesen Ort

schon vor Jahren verlassen.

©  Winfried Kerkhoff

 

 

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