Spätsommer in Kärnten
Keutschacher See
Im Schatten der Berge wartet
der See auf die Nacht.
Aus dunklen Wassern
quirlen Nebelsilberfäden,
drehen sich zu Pirouetten
in dem kühlen Abendwind.
Sie heben ab, tanzen dahin:
eine Formation weißer Ballerinen.
Schwärme wirrer Geister fallen ein,
zerzaust wabert der Zug dem Ufer zu.
Und eh´ ich mich verseh,
wird alles dämmrig grau:
um mich geistert´s milchig weiß.
Fort? Ich weiß nicht wie?
Schau links, schau rechts. Wohin?
Kein Wasser gluckert, nichts. Kein Laut.
Wart´s ab! Wart´s ab! Bleib lieber stehn!
Ich kneif die Augen zu. Bin überrascht -
und staun. Den wallenden Spuk
hat die Nacht verschlungen.
Der Wind spielt still den Himmel klar.
Die Sterne blinken tief in Wassers Grund.
2012/2017
©
Winfried
Kerkhoff
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