Überall und nirgends oder
...trunken
Steh
ich auf,
frühmorgens
gegen acht,
wer
war in Gedanken
bei
mir in der Nacht:
DU!
Steig
ich in die
Badewann',
wer
ist - stimmt's nicht? -
in
der Dusche nebenan?
DU!
Ich
rasier mich
und
im Spiegel ist mein Konterfei.
Doch
da ist nicht einer,
da
sind zwei:
DU!
Bring
ich vom Bad
die
Wäsche in die Maschine,
lugt
gewiss hervor
nur
eine aus der Gardine:
DU!
Öffne
ich wegen eines Hemdes
den
Kleiderschrank,
wer
lehnt lässig
innen
an der Seitenwand?
DU!
Schau
ich nach,
stehst
du im Garten.
Wer
anders könnte
draußen
warten:
DU!
Sitz
ich vor dem
Computer-Monitor,
wer
schaut plötzlich
als
Bild hervor?
DU!
Geh
ich in den
Keller
runter,
wer
springt schon vor mir
auf
der Treppe munter?
DU!
Bringt
der Briefträger
dann
die Post,
wen
seh ich dann mit Brief
auf
dem Abtrittsrost?
DU!
Urlaubsbilder!
Oh,
die
kenn´ ich diese drei!
Plötzlich
ist
eine
viert‘
Person
dabei!
DU!
Fernsehen.
Tagessprecherin,
Tagesschau!
Das
kann nicht sein.
Wer
war das ganz genau?
DU!
Später
im Programm.
Die
Kleider werden locker.
Einiges
liegt schon
auf
dem Hocker.
DU??
Nur
den Rücken kann ich sehn.
Nun
ist sie nackelig!
Sie
dreht sich um.
Was
sage ich:
DU!
Ich
schlag die
Zeitung
auf.
Wer
ist in
Großaufnahme
drauf?
DU!
Ich
geh ins Bett
und
zieh mich aus
und
hoffe...
doch
wer geht hinaus?
DU!
Ich
lieg im Bett.
Es
ist schon vier.
Aus
der Traumwolke
schaut
herab zu mir:
DU!
Ich
fühl etwas Warmes
im
Bett in der Nacht.
Die
Wärmflasche. -
Und
ich hatte gedacht:
DU!
Enttäuscht
steh auf
ich
gegen acht,
ich
weiß schon,
wer
mir kein Frühstück macht:
DU!
©
Winfried
Kerkhoff
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