Weihnachtsgedichte
 

Sentenzen zum Weihnachtsfest

 

Weihnacht.

Und es doch

die Stille macht!

 

Heilge Weihnacht!

Doch wer weiß und

denkt noch dran,

dass es so begann.

 

Lichter!

Weihnacht will es hell!

Doch nicht mit Reklame,

nicht betäubend, nicht so grell!

 

Lass nicht ersticken

dir dein kleines Licht,

das du stellst ans Fenster

und die Scheibe warm durchbricht.

 

Trag dein Licht

in deinem Lächeln,

schenk es still dem,

der dich trifft.

 

Es wird Weihnacht!

Und es doch -

die Stille macht.

 

© Winfried Kerkhoff

2010

 

 

Herr, dunkel war´s

 

Herr, dunkel war die Zeit -
wie eine Nacht,
so heißt´s, als du
das Licht gebracht.
Doch nahmst das Licht
du mit zurück,
als du gen Himmel
fuhrst hinauf?
Und ließest dieser Erde
ihren Lauf?
Denn nirgends
find ich Licht noch Glück.

Hoffen möcht´ ich
wirklich, Herr.
Doch - wo kommt
mir Rettung her?
Es müsste nicht ein Engel sein
und auch kein Stern,
was dem König und dem Hirt
du gnädig hast gewährt.
Ein kleines Licht nur bitte,
und sei´s in weiter Fern.

© Winfried Kerkhoff

 

Weihnachtsappell

 

Gott
durch die Engel spricht
zu uns: "Fürchtet euch nicht!"
Der Mensch hat jedoch seinesgleichen
in der Geschichte das Fürchten gelehrt.
Das Vorherrschen individuellen Genussstrebens
und von Ideologien wird zur zerstörenden Macht,
die das Bemühen um Menschlichkeit setzt außer Kraft.
Doch dort und dort sprosst das Sehnen,
dass der weihnachtliche Frieden wiederkehrt.

© Winfried Kerkhoff

 

 

Mein Christkind

 

Ich habe Wünsche. Viel zu viele!

Ich schicke dem Christkind meinen Wünsche-Schein.

Es müsste nur ein Christkind sein, das mir gefiele,

falls es zu mir selbst käm' zur Bescherung rein.

Hätt ich die Wahl, hätt ich zum Ziele,

dass du mein Christkind würdest sein.

© Winfried Kerkhoff

 

 

Weihnacht 

Fest der Freude, Zeit der Trauer

 

Weihnacht! Fest der Freude,

Zeit der Trauer.

Denn so mancher schaut bedrückt

zum Firmament,

ob ihm in der Ferne

noch ein Glücksstern brennt.

Voller Sehnsucht

nach der bergend Mauer.

 

Auch von denen,

dessen Bahnen nicht geebnet,

mancher ist bemüht

noch Fassung zu gewinnen,

um dem inneren Chaos

zu entrinnen,

hoffend, dass ihm

doch ein holder Geist begegnet.

 

Ein Wesen, das dich schützt

und fest umhält,

das Sicherheit

verschenkt,

wenn man bebend

daran denkt,

dass vielleicht man

tausend Klafter fällt.

                                                                                                       

Tausend Klafter?

Das ist tief!

Sie zu fallen

ist noch schlimmer.

Unten! - ohne Firmament,

kein Hoffnungsschimmer

Allein! Wie oft

vergeblich ich schon rief.

 

Weihnacht! Fest der Freude

und Verlorenheit.

Und so schaust du sehr bedrückt

zum Firmament,

ob dir in der Ferne

doch ein Glücksstern brennt.

Voller Sehnsucht

nach Geborgenheit.

© Winfried Kerkhoff

 

 

Weihnacht – mancher hofft

 

Weihnacht! Fest der Freude,

doch viele trauern.

Der eine ist beglückt

mit dem Baume hinter sein'n Mauern.

Mancher schaut bedrückt

zum Firmament

und hofft, dass oben

ihm ein Sternlein brennt.

Wahrscheinlich er vergeblich

schaut und hofft und denkt,

je mehr er wartet,

sich auf ihn Verzweiflung senkt.

© Winfried Kerkhoff

 

 

Weihnachtsgrüße

 

Das erste Mal eine Weihnacht,

dass ich denk an dich.

Und die schneeweiße Pracht

wünscht ein jeder sich.

 

Doch wenn sie auf die Erde sinkt,

denk bitte dran und schaue nach,

eine jede Flocke einen Gruß mitbringt

für dich, mit dem ich Liebes sag.

© Winfried Kerkhoff

 

 

Weihnachtsbesuch

 

Ein Geschenk möcht´ ich dir bringen,

doch ich war noch nie bei dir.

Weiß nicht, wo und wie du wohnst,

was zu tun, damit gelingt es mir.

 

Wintertags man sagt, dass die Engel backen,

wenn am Himmel leuchtet Abendrot.

Ob mich einer dieser Flieger zu dir führt?

Soll ich rufen solch ein'n Weihnachtsbot'?

 

Und es kommt zu mir vom Himmel hoch ein Engel,

der wohl weiß, wie er mich hin zu dir kann bringen.

Und ich packe meine Sachen ein in Schleife und Papier,

und der Engel eilt und trägt mich auf den Schwingen.

 

In deine geschmückte Wohnung leg ich meine Gabe,

wo andere Geschenke schon warten, festlich bunte.

Gern würd' ich zusehen, wenn bei dir Bescherung ist,

doch ich will nicht stören deine traute Runde.

 

Einen Tannenzweig noch zünd ich an,

damit du merkest an dem Duft im Raum,

dass ein Weihnachtsgeist dich kam besuchen.

Und ich häng aus Glas ein'n Engel an den Baum.

 

Vielleicht errätst du es, wer

dir und deinen Lieben allen

Festtagsgrüße bringt

und auch Gottes Wohlgefallen! -

 

Ich verlass dein Haus und gehe zu Fuß,

mein Flieger flog schon lang zurück.

Tränen laufen über mein Gesicht,

doch sind sie gemischt mit Glück.

© Winfried Kerkhoff

 

Eisblumen

 

Draußen frostige Lüfte,

innen würzige Düfte.

Es fliegen die Gedanken

in die Kinderzeit:

Eisblumen blühen an der Scheibe.

Ich hauche und reibe

und  seh durch das klare Glas:

Es hat geschneit.

 

Kinder werfen  Schnee

und ziehen ihre Schlitten,

Erwachsene schleppen

einen Tannenbaum zum Schmücken.

Und schon ranken

wieder eisig Lilien und Gras.

Lang, sehr lang ist´s her!

Eisblumen blühen nicht mehr.

  

 © Winfried Kerkhoff

  

 

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