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Kalendarium
Sprüche, Ereignisse, Prosa
zu ausgewählten Tagen
Karneval ganz früher, ca 1954, als wir noch
jung waren
Im
Sportclub in Burgsteinfurt mit vertorbener Frau Erika
Erika war eine
exzellente Tanzpartnerin. Nie verpassten wir die
vielen Tanztees und später die Schulabschlussfeiern,
darunter war eben die Abiturfeier.
Nach dem
Schlussball fanden und suchten Erika und ich alle
Möglichkeiten, uns zu treffen oder auch nur zu
sehen. Vielerlei Leute aus der Stadt sprachen unsere
Eltern auf unsere Liebelei an mit dem Hinweis, das
dürfe man doch nicht zulassen. Neid? Tratschsucht?
Sittenwächterei? Sicherlich keine ehrliche Sorge um
unser Seelenheil oder persönliches oder berufliches
Fortkommen. Seltsamer Weise tat sich eine Mutter aus
höheren Kreisen hervor, dessen Tochter als
Pussierstengel in der ganzen Stadt bekannt war.
Der Besuch des
Tanzkurses war die Grundlage für unser Feiern. Wir
nutzten jede Gelegenheit, Feste in der Pfarre,
weiterhin eben die Tanztees und so auch den
Karneval.
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Später,
Erika ging schon zum Büro, wurde sie von
einer Kollegin zum Karneval des Turnvereins
eingeladen. Es bestand kein Zweifel, dass
sie mich mitnahm. Wir bekamen mit unseren
Rokoko-Kostümen, die wir selbst
zusammenstellten und deren Accessoires wir
selbst anfertigten, einen Preis, eine
Vase. Übrigens musste für Erikas Kostüm ihr
Schlussballkleid herhalten.
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Ein anderes Mal
ging Erika als "zuckersüßes" Mädchen mit
Zuckerhut und einem Rock, an dem sie viele
Zuckerklümpchen genäht hatte. Ich war ein
Zigeuner in goldener Bluse und hatte mir eine Geige aus Pappe
gebastelt. Wir bekamen als Preis eine
Flasche Sekt.
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Karneval ist zeitlebens
für uns eine Faszination gewesen. Karneval feiern
mit Kostüm, das musste öfter als einmal im Jahr
sein.
Später - wir
waren schon verheiratet - feierten wir in der
Münsterlandhalle. James Last spielte zum Karneval
auf. Erika nähte sich eine silberne lange Hose, ein
silbernes Bikinioberteil und eine silberne Jacke.
Als wir ankamen, waren alle Tische besetzt. Wir
tanzten den ganzen Abend - immerzu. Wir tranken an
der Theke. Dann wirbelten wir weiter, fast ohne
Pause bis 3 Uhr am fühen Morgen . Das waren noch Zeiten.
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