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Tagebuch über die Entstehung einer
Skulptur der
hl. Elisabeth aus Tonerde
Anfertigug
von 2012-2015
Abschließender Kommentar und mit Bild ganz unten
bzw. neueste Nachricht immer unten |
2012 |
2012: Idee, Planung, mögliche
Realisierung,Ofen-Brand
Schon seit
längerer Zeit beabsichtige ich eine Ton-Figur einer hl. Elisabeth zu gestalten.
Ich will etwas anfertigen, das etwas Neues ist in der Darstellung. Wer will das
nicht?
Zahlreiche Darstelllungen zur hl. Elisabeth sind im Internet zu finden. Wer also etwas
besonderes erstellen will, muss schon sehr genau prüfen, ob diese
Darstellung schon vergeben ist.
Man muss
sich auch eingestehen, etwas ganz Neues ist kaum zu schaffen.
Es gibt
die Legende von dem Wunder, dass das Brot unter ihrem Mantel zu Rosen
wurden, als ihr Mann sie kontrollierte. An diese Legende knüpfen viele
Darstellungen an. Diese Legende trifft aber eigentlich nicht zu, da ihr
Mann Ludwig sie in Hinblick ihrer Freigebigkeit gegenüber den Armen
immer unterstützte. Aber die Begebenheit wird ihr zugeschrieben.
Meine Idee bleibt: Es soll zum Ausdruck kommen, dass die Legende von der
Umwandlung von Brot für die Armen zu Rosen erkennbar wird. Mir gefällt
auch diese Deutung: Wer Nahrung (Brote) an die Armen verteilt, schenkt
Liebe, versinnbildlicht in den Rosen. Wie die hl. Elisabeth unter diesem
Aspekt im Einzelnen aussehen soll, ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr
unklar. Auf jeden Fall soll es eine große Figur aus Tonerde werden: 80,
90 oder 100 cm? Hauptproblem bleibt zunächst: Wo werde ich so eine große
Figur brennen können. Nicht jede Töpferei hat einen so geräumigen
Brennofen. Das muss geklärt werden, bevor ich anfange.
Da aber im Moment
noch das Grabmal meiner verstorbenen Frau in Arbeit ist, wird das weitere
Arbeits-Projekt der hl. Elisabeth zunächst zurückgestellt. Doch werde ich
mich weiterhin gedanklich damit auseinandersetzen.
Durch
einen Zufall finde ich auf dem Weihnachtsmarkt 2012 einen Stand, der mit
wunderschönen Keramikarbeiten handelt. Von der Verkäuferin - die sich
später als die Keramikmeisterin Ute Schmiese-Hartmann, Emsdetten -
herausstellt, erhalte ich die Auskunft, dass sie sehr große Teile
brennen kann. Auch 90 cm hohe. Ich bekomme eine Visitenkarte, die ich
sorgfältig verwahre; sie kommt an meinen Küchenschrank!
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2013 |
2013: Entwurf, Skizzen
Da die Arbeit am Grabmal zum Ende
2013 weitgehend geleistet ist, kann ich mich mehr mit der geplanten neuen Figur - aus Ton
- beschäftigen.
Es entsteht in meiner Vorstellung
folgende Gestaltung: Elisabeth mit Überwurf,
in der linken Hand ein Brot,
in der rechten ein Korb mit Rosen.
Beide Teile sollen in dieser Figur
zur Geltung kommen.
Es entstehen auch Skizzen. 80 bis 90
cm hoch soll die Figur doch werden.
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Mai 2014
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2014: End-Skizze? Glasur?
Hier eine
Skizze, die in DIN-A4, ca. 29 cm hoch, entworfen ist.
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Die Färbung ist
eine Idee, die ich verfolge; vielleicht soll die gebrannte Figur eingefärbt
werden. Ich habe so etwas schon mal an einem aus Ton gebrannten Pelikan gemacht,
als ich noch Student in Münster bei dem Prof. der Kunst an der PH Hanns
Wienhausen war. Natürlich bedeutet das meist einen zweiten Brand. |
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Juni 2014 |
2014: Besuch bei der Keramikerin,
genauerer Bildentwurf
In den ersten Tagen des Monats
Juni machte
ich mich auf zur Keramikerin in der Bauernschaft von Emsdetten. Ich hatte sie
auf dem Weihnachtsmarkt 2012 kennen gelernt. Sie empfängt mich freundlich, zeigt mir ihr
Atelier und dabei auch den Brennofen, sie hat zwei davon.
Sie gibt mir auch noch Tipps:
1. sie schlägt vor,
wegen der Gesichtsfarbe einen lederfarbigen Ton zu wählen, der 2. mit 25% Schamotte
gemischt ist; 3. außerdem soll ich die Figur schon zum Brennen bringen, wenn sie lederartig
abgetrocknet ist, weil sie bei voller Trocknung zu spröde ist und daher zu leicht
zerbrechen könnte.
2014 Obiger Entwurf wird auf 80 cm
vergrößert.
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Solche Kopien bzw. Vergrößerungen
macht die Fa. Franke und Franke, Friedrich--Ebert-Str.
118, Münster.
Hier die schwarz-weiß Kopie an meiner
Staffelei, die ich von meinem Vater geerbt habe.
Der kopierte Entwurf
- 80 cm - wird auf Pappe geklebt und ausgeschnitten.
Er wird noch überarbeitet. Mit Kohlestift und
Schreibmaschinenweißer. Die Änderungen:
- Die linke Hand ist höher angesetzt
worden.
- Der Faltenwurf
wird ein wenig
vereinfacht.
- Der rechte Unterkleidärmel ist klarer
herausgearbeitet.
- Der Überwurf wird nun durch eine
Brosche gehalten.
- Das Gesicht ist ein wenig voller
geformt worden, damit die Jugend - Elisabeth war erst 14 Jahre, als sie
verheiratet wurde - besser herausgestellt wird.
Ich überlege noch, ob der Korb mit
Rosen durch eine einzelne Rose ersetzt werden soll. Vielleicht muss da noch einmal eine
Skizze her, damit man sich das besser vorstellen kann. Der Korb ist allemal
dekorativer.
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Juli 2014 |
2.Juli 2014. Arbeitstisch,
Beschaffung der Tonerde, Beginn der Arbeit
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Ein
Problem besteht noch: auf welcher Bau-Unterlage entsteht die Figur. Ich habe
zwar einen dreibeinigen Arbeitstisch, der auch in der Höhe verstellt
werden kann. Aber ich befürchte, dass ich in einem unbedachten Moment
über eines der schräg stehenden Beine stolpern könnte und die Figur
hinunter fällt. Das Problem muss in den nächsten Tagen gelöst werden.
Erst dann kann ich den Ton besorgen.
Ich habe mit Herrn Berghaus der Fa. Kraft, Münster,
telefonisch gesprochen. Auf seinen Rat hin habe ich mich zu einer
gröberen Körnung des Tons entschlossen, damit eine bessere Stabilität des Tons bei
der Größe der Figur gewährleistet ist. Morgen werde ich den Ton
bestellen bzw. kaufen. |
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3.Juli 2014 3.00 Uhr
Gestern Abend spät noch habe ich das dreibeinige "Ungetüm" für die
Tonarbeit aus dem Keller geholt. Es bedarf der Farbe und einer größeren
Arbeitdsplatte von 70 cm oben. Außerdem müssen die drei Beine fest auf
dem Boden stehen: Sie werden auf auf eine quadratische Platte von
60 cm mit Spangen festgeschraubt. All das werde ich heute besorgen und
fertig stellen.
Hier ein Foto
des fertigen Gestells. Nun könnte es los gehen. Zuerst muss ich aber
noch ein Morgenschläfchen machen.
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11.Juli 2014
Also:
Für
die Tonarbeit habe ich den erwähnten "Bock", der dreibeinig und höhenverstellbar
ist. Damit ich genügend Arbeitsplatte habe, wird ein größeres Brett auf
die Oberfläche geschraubt. Gegen das Kippen sind seine Beine auf einer
großen Holzplatte gesichert.
Der Fußboden - eben auch die
untere Holzplatte - ist mit "Malervlies" abgedeckt, damit vom
abbrechenden Ton der Untergrund nicht verdreckt.
Der Entwurf wird so angeordnet, dass ich beim Arbeiten die
Seiten-Verlaufsformen der Figur St. Elisabeth abschauen kann.
Der kleine Tier-Entwurf an der Staffelei hat für unsere Arbeit hier keine
Bedeutung.
Auf der Arbeitsplatte ist in der Mitte der Grundfläche bzw. Standfläche
der Figur, die ja im Entwurf nur zweidimensional dargestellt ist,
umrissen.
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Sie hat einen Durchmesser von 0,26 m. Auf diesem Grundriss
entsteht die äußere Wandung der Figur. Ich arbeite in der sogenannten
"Wursttechnik" aus Ton. Dabei werden kleine lange Rollen
aufeinandergeschichtet und gut innen und außen verputzt.
Nachdem ich die
Werkzeuge für das Arbeiten am Ton herbeigeholt habe und mir noch
ein Brettchen für das Rollen der Tonröllchen angeschraubt habe,
holte ich den Ton, der sehr gut in Plastik eingehüllt war, aus
der Plastik-Kiste, in der ich die acht gekauften Tonstangen
gepackt habe. |
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15.Juli
Ein Deckel verschließt die
Kiste, damit keine Feuchtigkeit entweichen kann. Mit einer Zange öffnete ich den Draht
einer Tonstange, der die Kunststoffhülle jeder Tonstange verschließt und
eine weitere Sicherung gegen Austrocknung ist. Dann begann ich den Ton zu
rollen, und begann die Figur zu bauen. Röllchen an und auf Röllchen und gut
verputzen! Nach ungefähr zwei Stunden anstrengender Handarbeit war ich
schließlich da angelangt, wo das Foto nachweist.
Ich machte erst Schluss und packte mein bisheriges
Werk gut ein, damit es nicht zu trocknen begann. Innen knüllte ich eine
dicke Zeitung, die ich leicht angefeuchtet hatte.
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Über alles sprayte ich noch Wasser. Dann zog ich einen
Plastik-Sack über alles und schloss nach unten sicher ab. Eine solche
Verpackung muss ich jedes
Mal um das geschaffenen Werk legen, wenn ich
die Arbeit für einen größeren Zeitraum unterbreche.
Es kommt eine große Pause: Ich muss meine Krippe
aufbauen. Drei Wochen Arbeit. |
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Januar 2015 |
2015: Es geht gut voran!
Jetzt erst komme ich dazu die Figur Elisabeth weiter zu erarbeiten.
Gestern und heute (27. u. 28.) habe ich tüchtig gewerkelt. Ich wusste
gar nicht mehr, wie anstrengend es ist, den Ton zurecht zu drücken, zu
rollen und dann rundherum die Würstchen aufzulegen und sehr gut mit dem
Untergrund zu verbinden.
Soweit bin ich also heute, 28.1.2015,
14.Uhr. Nun werde ich essen. Pause,
und es geht weiter, bis ich schlapp mache. Zwischendurch muss die ganze
Figur ab und zu gesprayt werden, damit sie nicht austrocknet; aber nicht
zu viel Wasser. Zusammensacken soll sie unter ihrem Gewicht auch nicht. Zum
Schluss bekommt sie wieder eine Plastiktüte über. |
Anfang Februar
12.2.
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2015. Februar: Zwangspause, Hände
protestieren, Zusammenbruch der Ton-Figur
Ich habe die Arbeit an der Tonfigur wohl übertrieben. Ich hatte als
Zeiteinteilung 2mal ca. 2 Stunden Arbeit pro Tag gedacht. Das über
mehrere Tage hintereinander brachte mir krampfartige Schmerzen in meine
Hände. Besonders waren die Daumen betroffen. Ich hatte so etwas nicht
erwartet. Man muss bei größeren Tonarbeiten schon mächtig mit allen
Fingern, besonders mit Daumen und Zeigefinger arbeiten. Man muss kneten,
drücken, streichen (verputzen), es fordert über Stunden nicht nur Hände
und den Oberkörper, sondern auch Rücken und Beine. Die Folgen an meinem
Körper waren mir neu. Hatte ich doch schon viele Gegenstände mit Ton
erstellt. Aber - das war vor vielen, vielen Jahre. Ich hatte wohl nicht
mehr genügend Muskeln.
Die Daumen verkrampften sich nach Innen unter die Handflächen. Als
die kleinen Finger auch begannen, musste ich mit der Bearbeitung des
Tones aufhören. Die Finger gehorchten mir nicht mehr. Ich nehme auf Geheiß des Arztes Magnesium ein.
Ein paar Tage Ruhe und
Tabletten haben Erfolg gebracht.
Damit die Tonerde der Figur nicht austrocknet, musste ich während der
Ruhezeit die Wandungen innen und außen sprayen und sehr sorgfältig abdichten
(Kunststofftüte überziehen). Heute am 10.2. habe ich wieder gearbeitet
und - hatte keine Krampffolgen. Also kann ich morgen weiterarbeiten. |
17.2.-21.2. |
Zunächst:
der Arzt diagnostiziert o.B.,
also alles in Ordnung.
Nun zum Fortgang der Figur.
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21.2 |
2015, noch Februar: Reparatur gelungen
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Ja! Ich habe fleißig gearbeitet.
Vor allem darauf geachtet, dass der untere Teil stabil genug ist - in
der Praxis weniger Feuchtigkeit enthält -, den oberen Körperteil mit
"Korb und Händen" zu tragen.
Dafür musste der untere Teil
weniger abgedeckt werden als der obere. Ganz oben musste die Figur so
feucht gehalten werden, dass sie noch gut die neue Ton-Schicht annimmt
bzw. sich damit verbinden kann. Ich musste gut den Ton verschmieren,
damit er nicht riss. |
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Die nächste Aufgabe ist, die Brosche
anzubringen, nachdem der Mantel noch höher "gezogen" worden ist. Ihr
habt sicher auch festgestellt, dass die Figur glatter, d.h. weniger
Konturen, Falten usw. hat, als ursprünglich im Entwurf zu sehen
ist. Das wird auch so weiter geschehen.
Und bald - werde ich dann den Kopf aufsetzen. Wünscht mir mal Glück!
2015
Immer weiter
Der Kopf ist schon zu sehen.
Aber noch ist es der von dem
Pappmodell.
Fleißig war ich schon. Nun
ist die Brosche angefertigt und der obere Mantel neigt sich zum Hals,
der als nächstes darauf kommt. Vielleicht mache ich den Kopf mit Hals
auch als Extrastück und stecke ihn auf den Kragen des Hemdes. Hier erst
noch mal das Ergebnis des heutigen Abends. |
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24.2. |
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6.3. |
2015, März:
Nun ist der Kopf aufgesetzt.
Aber es stimmen die
Proportionen nicht - weder insgesamt zum ganzen Körper noch innerhalb des
kleinen Teils oberhalb - nicht.
Kopf und die Haare (was ein
wenig wie eine Kapuze aussieht) sind noch zu wuchtig und zu groß! Das
Gesicht ist zu massiv, noch nicht fein genug für eine Frau wie die hl.
Elisabeth; ich muss noch die Jugend hineinzaubern. Wie ich das mache,
weiß ich auch noch nicht: Studieren! Junge Menschen!
Alles muss als erstes
verkleinert werden. Das ist noch ein schönes Stück Arbeit. Sehr
intensiv, da man immer schauen muss, ob auch die Proportionen im Gesicht
noch stimmen,
Als nächstes kommt eben auch
noch eine Verfeinerung des Gesichtes, der Haare und des oberen
Mantelteiles. |
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Ostern, April |
2015, April : Fertig, Trocknen für den Brand
Die
Statue "Elisabeth" ist fertig gestellt.
Sie muss nur noch
überarbeitet werden. Feinarbeit. Ich freue mich sehr.
Damit beim Brand von
ca. 1100°die Figur nicht platzt, sind oben an der Krone und unten am Saum
Bohrungen (mit Strohhalm bzw. Spachtel) ausgeführt. Hier kann nun die
erhitzte Luft raustreten bzw. beim Abkühlen die kühlere eintreten.
Jetzt muss das Werk trocknen, ehe es gebrannt werden kann. In ca.
2 Monaten. Etwa Mitte Juni. |
4.8. |
2015, August: Endlich Brennen.
Die echte E.
hatte die glänzende Idee, das Objekt für das Brennen in einen Kaminkorb
für Holz, aus Weide, zu stellen. Gut umwickelt mit Decken und Kissen kam
sie dann auf den Beifahrersitz und wurde mit dem Sitzgurt und zusätzlich
mit einem Strick festgezurrt. Mein lieber Nachbar nahm mir die schwere
Arbeit des Tragens - schätzungsweise 30 bis 35 kg - ab. Dafür war ich
sehr dankbar. In Emsdetten kamen wir beide, die Figur und ich, gut an.
Ich konnte in die Einfahrt direkt bis vor dem Haus fahren. Von dort
wurde das vermummte Paket mit einer Sackkarre bis vor den Brenner
gefahren. Ich hatte sie unbeschädigt hergebracht. Ich konnte die "Hl.
Elisabeth" dann selbst in den Ofen setzen - Schwerstarbeit. Der Ofen
hatte die Höhe von 81 cm, mein Figur war 75 hoch. Die Meisterin passte
auf, dass der Kopf nicht oben an den Rand stieß. Geschafft. Frau Sch.
spendierte noch ein Wasser, das ich dankbar annahm; übrigens hatte sie
mich freundlicherweise auch bei der morgendlichen Begegnung mit einem
Trunk begrüßt, was ich sehr angenehm empfand.
Wo ich diese Zeilen schreibe,
besteht die Figur ihre Feuertaufe. Seit Mittwochabend ist der Ofen
angeheizt. Am Samstag der Brand fertig und die Figur kühlt ab. Dann
bekomme ich Bescheid, ob sie heil geblieben ist. Es ist immer ein
Risiko. Die Meisterin sagte, bevor ich die Figur in den Ofen hob: "Haben
sie auch noch ein Foto gemacht?" Ich wäre sehr enttäuscht, wenn sie
platzen würde. Aber ich wollte den Brand, da sie dadurch haltbarer
wurde.
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10.8.2015 |
Heute ist es so
weit! In der Kommunikation der Keramikerin und mir hat es eine kleine Panne
gegeben: Ich habe den AB zu spät abgehört. So erfuhr ich erst am 10. von
dem geglückten Brand der Hl.Elisabeth. Ich war schon sehr gespannt sie
zu sehen. Am Dienstag, 11.8., morgens, holte ich die Figur. Der erste
Weg war zum Ofen: alles war heil, kein einziger Riss. "Gute Arbeit",
lobte mich die Keramikerin. Ich war schon stolz. Durch den Brand hat die
Figur einen ganz leichten rosaren Schimmer angenommen. Ein leckerer
Kaffee beschloss unsere Zusammenkunft. Vielleicht mache ich ja noch mehr
Dinge aus Ton?Ich packte die Figur wieder gut ein: ab in den Korb und
eine Decke darum. Ich habe sie ohne Zwischenfall zu ihrem Bestimmungsort
gebracht. Einen herzlichen Dank meiner Betreuerin.
Übrigens ist die Figur durch die Hitze etwas geschrumpft. In der
Länge um drei cm. Sie ist nunmehr 72 cm hoch. |
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