Zu kompliziert
Die Welt wird immer komplexer und
unpersönlicher:
Eines Morgens wollte ich meine
bestellte Fahrkarte, für die ich eine Nummer in der Vorbestellzentrale
der Bundesbahn erhalten hatte, vom Schalter abholen und wurde an den Computer
verwiesen. Dann mal ran! dachte ich mir. Es klappte beim Computer "vorn und
hinten" nicht. Ich ging zurück zum Schalter. Die Beamtin hat sicher gedacht:
"So ein Depp!", sagte aber nichts weiter als: "Dann kommen Sie
mal!" Ich ging mit - voller Hoffnung. Aber die Beamtin kam auch nicht klar,
also wieder zurück zum Schalter.
Und nun das verrückte. Der Beamte am
Schalter konnte die Bestell-Nummer in seinem Computer nicht finden. Ich
bekam eine Fahrkarte nach Berlin ohne Nummer. Es ging auch ohne meinen
Einsatz und eine Nummer! Und relativ sehr schnell!
Und noch ein Beispiel der Bahn bzw. U-
und S-Bahn. Früher war mehr Personal am und auf den Bahnsteigen. Das wurde
nun gespart. Die Bahnhöfe wurden unsicher. Also kam das
Sicherheitspersonal mit Hunden. Das hätte man einfacher haben können. Denn
fragen kann man immer noch keinen. Man muss selbst nach Infos ausschauen und
sich durchfragen. Stärkung des Kundenbewusstseins und Selbstverantwortung
sind die feinen Wörter dafür. Mehr geschultes Personal hätte das
Sicherheits- und das Informationsbedürfnis der Kunden besser befriedigen
können.
Alles in allem: im Grunde sind diese
Maßnahmen nicht kundenfreundlich. Der Kunde muss immer mehr tun
und die Preise steigen trotzdem! Es ist zum Lachen, wenn es nicht so traurig
wär!
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