Hannover und
Catania
Mietauto
Aus Julias
Tagebuch zur
Ankunft
Treffen mit
Vermieterin
Wer ist
Winfried?
Schnellinfo zu
Pozzallo und
Autofahren in
Sizilien
Wohnung
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Julia und ich
fuhren von unseren Wohnorten zum Flughafen Hannover mit dem PKW, wo wir
die Wagen einparkten. Mit wenig Verspätung flogen wir nachts
gegen 2.30 Uhr ab nach Catania. Ankunft? Viel zu früh! Stunden mussten
wir auf unseren Mietwagen warten - bis 8 Uhr!
Ich fuhr den
Wagen nach Pozzallo.
Julias
schriftliche Aufzeichnung über Flug, Ankunft und erste Fahrt in
Sizilien (aufgezeichnet Tage später):
"Nun
gut, nachdem ich die zwei Kugelschreiber, die ich auftreiben konnte,
nicht schreiben wollten, habe ich zum guten alten Bleistift gegriffen.
Wo fange
ich an?
Unsere
Wartezeit auf dem Flughafen Hannover haben wir verquatscht und versessen
- mal im Selbstbedienungscafé, dann im Mövenpickrestaurant und zum
Schluss auf den schwarzem Kunstledersitzen vorm Clo und am Gate. Ich
habe mich zwischenzeitlich mal dem Duty-Free-Shop gewidmet und bin dort
vor lauter Müdigkeit eher wie Falschgeld an den verlockenden
Duft-Fress-Sucht-Angeboten vorbeigeschlichen.
Im Flieger
überzeugte mich Winfried das erste Mal, dass er die
Pqwer-Schlaf-Technik perfekt beherrscht. Während mir ständig der
Kopf wegrutschte, gab er sich einem Nickerchen hin.
Mit
unserem Mietwagen gab es Probleme, was uns beiden nicht sonderlich
bekam... Große Fragezeichen taten sich auf... doch Selbstbeteiligung
bei Unfall und Diebstahl? Moment, die hatten wir doch versichert, als
ich Vollkasko in Deutschland abschloss! Oh, der nette Sizilianer
verstand meinen Ärger, aber groß in Geduld übte er sich nicht. Na
gut, wenn wir korrekten Deutschen auch so schwer von Begriff waren, was
sollte er da noch machen. Es gab da eine zusätzliche Vereinbarung
zwischen Avis und AutoEurope, damit mussten wir uns wohl oder übel
abfinden. Wir wollten einfach nur zu unserem Haus.
Winfried
erklärte sich bereit, bis nach Pozzallo zu fahren. Auf den ersten
Metern hängten sich die Carabinieri an uns ran, was Winfried erst nach
500 m merkte. In den ersten 20 Minuten wurden die
Geschwindigkeitsvorgaben noch fleißig und vorbildlich eingehalten, aber
damit sollte es bald vorbei sein. Irgendwie kamen wir uns doch bald
blöd vor, ständig überholt zu werden.
Winfried
erfreute sich der schönen gelben und roten, blauen Blumen überall,
während ich nach blauen Straßenschildern Ausschau hielt.
In
Pozzallo trafen wir uns in Marias Fischrestaurant mit Frau Brigitte (Vermieterin),
die uns zu unserem Haus bringen sollte. Bei Maria genehmigten wir uns
erst mal einen Cappuccino und betrachteten die toten, kalten Fische.
-
Ich fuhr
bei Brigitte in ihrem Müllhaldenauto - wie sie es selbst nannte - und
kaum hatte ich Platz genommen, fragte sie mich, ob Winfried mein Mann,
Vater, ein Bekannter oder was sei..? Aha, neugierige T..., dachte ich
und antwortete: Bekannter. Das war die richtigste Antwort, warf zudem am
meisten Fragen auf. Sollte sie ihren Stoff bekommen.
Auf dem
Weg zum Haus erklärte sie mir im Schnelltempo alle überlebenswichtigen
Geschäfte...da links ist Coop, da kriegen sie alles, was sie brauchen,
da rechts können sie Pasta bestellen, da ist der Schlachter (uh), da
ist eine Bar, da der beste Bäcker und hier und da hinten...mein Gehirn
rotierte und ich betete, meine sonst gute Merkfähigkeit würde mich
nicht im Stich lassen.
Währenddessen
kämpfte Winfried hinter uns im Mietwagen mit der sizilianischen
Fahrweise, die Brigitte über den Rückspiegel genauestens beobachtete
und nicht unkommentiert ließ. Für mich hieß das, dass ich neben der
Stadtführung noch schnell die wichtigsten "How to drive in
Sicily"-Tips präsentiert bekam:
Grundsatz
Nr. 1: Alle Schilder und Linien ignorieren, sonst knallt es... einfach
auf die Kreuzung vorsichtig drauf fahren, irgendeiner würde einen dann
schon rein lassen.
Ich bekam
Lust, Auto zu fahren.
Wir
bekamen vor Staunen die Münder nicht mehr zu, als wir unser Häusl
besichtigten - direkt am Meer, viel Platz, viel Licht, Sonne, zu schön,
um wahr zu sein.
Winfried
und Brigitte kümmerten sich um das Finanzielle. und dann düste
Brigitte, nachdem sie uns noch die Heizöfen erklärt, hatte mit
Begleitung ab.
Brigitte
hatte Winfried noch gefragt, ob er Rosenzüchter sei - Winfrieds
Internetseite heißt rose2000 . Seine Antwort, dass das die Seite seiner
verstorbenen Frau sei, verwirrte sie wahrscheinlich völlig. Zumindest
sagte sie nichts mehr!"
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