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Ade

 

 

Balladen und Geschichten von der Liebe und Ähnlichem

  

   

  Der erste Treff - mitgeschnitten, mitgehört

  

„Hallo! Mein Freund! - Jaaa? –
Es geht mir so lalaaa.
Und du? –
Gut geht´s dir?-
Ah, jedoch nicht mir!
Ich hab Probleme, hör mir zu!
Ich kenne mich nicht wieder.
Schon seit Tagen ist es so.
Ich flippe aus und springe,
dann tanze ich und singe
Heavy Metal, Rock, sogar Techno,
auch Schmalz und kitsch´ge Lieder.
Dann packt mich Traurigkeit
und Weltenschmerz
und haut mich um.
Es krampfen Bauch und Herz,
vor Weh und Leid,
Dann macht´s mich stumm! -
Oh? Das kennst Du auch? -
Du meinst, was? -
Schmetterlinge im Bauch? -
Schmetterlinge?
Diese zarten Flügelinge? -
Nein! Nein!
Das kann nicht sein! -
Höchstens Dinofalter sind das,
groß, ja, riesengroß,
so dass es mich zerreißt!
In meinem Bauch, da ist was los!
Es flattert, zur Seite, nach unten und in die Höh`! -
Schön, wenn du es weißt! -
Was? Nein, es ist nicht Diarrhö? -
Ob es eine Frau da gibt? -
Du meinst, ich bin verliebt? -
Aber ich hab ihr nichts gesagt. -
Nein, sie auch noch nicht gefragt. -
Dann... – Ja. Gut! Dann.. -
wie fang ich´s an?
Du bist in diesen Dingen
doch ein erfahrener Mann.
Immer wieder seh ich alles dir gelingen. -
Was sagst du? Da zu raten, das ist schwer? -
Du meinst, es kommt ganz darauf an? –
Ich müsst das selber wissen? Woher?
Oder willst deine Erfahrung du nicht teilen? -
Du? Du hast einen wichtigen Termin?
Was, du? Jetzt? Du bist sehr gemein.
Sag schnell, ruf ich sie an oder gehe ich hin?“ -

Verschreckt schaut er in den Hörer rein
und spricht für sich: „Das darf nicht sein!
Da legt er auf! Er müsse jetzt schon eilen,.
sagt er. Sch...das ist ja wirklich fein.
Immer ist man letztlich doch allein.“

So entscheidet er ohne Freundes Rat und Wort:
Einen Treffpunkt macht er aus per Telefon
mit seiner angebeteten Madame.
Mit Blumen und Gedicht steht er zeitig schon
am abgemachten Ort.
Denkt hin und her, wie fang ich an
und legt zurecht sich Wort für Wort.

Da hört er hinter sich die Stimme einer Frau:
„Das hat ja furchtbar lang gedauert,
bis du dich
rangemacht an mich.
Ich habe ewig schon auf dich gelauert.“

Er dreht sich um,
erkennt sie und sagt: „Wow! Wum!“

Sie: „Sei`s drum.“
Und schaut: „Ich find dich nett.
Wohin wir gehen?
Wir werden sehen.
Nein, ich hab ein tolles Himmelbett!“

Sie nimmt ihn und schleppt ihn ab.
Und er sich fragt: „Weshalb ich wohl Geschenke hab?“

Am nächsten Tag ruft er erneut
bei seinem Freunde an.
„Hi und guten Tag! -
Du fragst gleich: Wie war es dann?
Ob ich´s bereut?
Ob ich sie denn auch mag?
Ob ich Erfolg hatte?- Ich nicht, sie schon! -
Wieso? Willst du´s wissen? -
Fällt unter Sparte weiblicher Emanzipation. -
Ob das ok? Sicher! Gleich kommt sie doch zu mir,
weil ich mich dann emanzipier! -
Ich soll dir danken, weil du mich gut beraten?
Du hattest doch gar keine Zeit für solche edle Taten!-
Mann, ist das ein Kreuz mit Freunden. So wie mit dir.
Hör! Es schellt. Sie kommt! Adieu ! Ich muss zur Tür.“
 

© Winfried Kerkhoff

Juni 2004

 

  

 

  

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