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Alles von A bis Z

 

 

Es waren einmal die Diplompädagogen - nun gibt es nur noch "masters"!

Schade! Heißt jetzt auch der Mann mit diesem Abschluss Master und die Dame Mastresse?

Ein Grabgesang auf die Diplomanden müsste man anstimmen!

Woran seid Ihr gestorben? An der globalen Gleichmachung und am Amerikanisimus oder an der Europäisierung?

 

Demnächst mehr!!!

 

 - Diplomstudium    -     

 

Diplompädagoginnen

 

 

Diplompädagogen 

 

Sonderpädagogik

Heilpädagogik

Rehabilitationspädagogik

 
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Ich liebe die zerstreuten Menschen. Zerstreutheit ist ein  Zeichen von  Gedanken, von Güte.
Die dummen und bösartigen  Menschen sind immer geistesgegenwärtig.
 
Joseph von Ligne (1735-1814)

                                                                             

von Winfried Kerkhoff

 

(Lebensweg und Veröffentlichungen)

 

 

Themenbereiche


 
>> 1 Berufsbild und Ausbildung
 >> 2 Studienorte und Zahlen
 >> 3 Literatur (Auswahl)
 >> 4 Texte
 >> 5 Weitere Informationen und Webverweise
 

 

1 Berufsbild und Ausbildung

Das Berufsbild des Diplompädagogen (Sonderpädagogik) ist bis zum heutigen Tagen unbestimmt geblieben.

 

Stoellger legte 1973 auf der Grundlage von Interviews von Organisationen und Einrichtungen folgende Schwerpunkte vor, in denen Diplompädagogen eine beruflich tätig werden können:

- Leitende und initiierende Funktionen in sonderpädagogischen Institutionen

- Präventiv-pädagogische und sonderpädagogische (Therapierende/rehabilitaitve) Arbeit miz einzelnen und mit Gruppen

- Beratung von Eltern und Erziehern

- Tätigkeit in Aus-, Fort- und Weiterbildung sonderpädagogischer Berufe

- Mitarbeit in Behindertenorganisationen

 

Kerkhoff erarbeitete mit Diplom-Studierenden 1980 vier Ausbildungsfelder des Diplomstudiums:

1. Frühförderung, Familienarbeit, schulbezogene Förderung bei Behinderung

2. Freizeit und Wohnen bei behinderten Jugendlichen und Erwachsenen

3. Aus- und Fortbildung und Begleitung Berufs- und Arbeitsleben der Betroffenen und der Pädagogen /Sozialhelfer 

4. Planungs- und Entwicklungsarbeit im Berufs und Arbeitsbereich, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit im Behindertenbereich

 

Die Ausbildungsorte bieten recht unterschiedliche Ausbildungsgänge für das Pädagogik-Diplom an. Deshalb ist es unbedingt nötig, eine Prüfungsordnung des Wunschortes, falls so eine Wahl möglich ist, anzufordern und genauestens zu prüfen.

 

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2 Studienorte und Zahlen

In der Bundesrepublik Deutschland gibt es z.Z. 17 Ausbildungsstätten für die Ausbildung zum Diplompädagogen mit sonder-/rehabilitationspädagogischer Fachrichtung. Tab. 1 zeigt eine Verteilung auf die Bundesländer Deutschlands.

 

Tab. 1

  1995

Sonderpädagogische
Ausbildungsorte

Baden-Württemberg

(1) Heidelberg

(2) Reutlingen (PH Ludwigsburg)

Bayern

(1) Würzburg

Berlin

(1) Berlin

Bremen

(1) Bremen

Hessen

(1) Frankfurt/M.

(2) Gießen

(3) Marburg

Mecklenburg-Vorpommern

(1) Rostock

Niedersachsen

(1) Hannover

(2) Oldenburg

Nordrhein-Westfalen

(1) Dortmund

(2) Köln

Rheinland-Pfalz

(1) Koblenz-Landau (früher Mainz)

Sachsen-Anhalt

(1) Halle

Schleswig-Holstein

(1) Kiel

Thüringen

(1) Erfurt

 

Die letzte hier vorliegende Zahl an abgelegten Examen ist von 1995 und beträgt 453. Der Grad Diplompädagoge wird vorwiegend von Frauen erworben (ca. 75%), der Prozentsatz der Diplompädagoginnen mit sonderpädagogischem Anteil liegt noch höher: ca. 85 %.

 

Tab. 2 gibt einen Überblick über die Verteilung der Absolventen mit Dipl.-Examen mit sonderpädagogischem Anteil. In Bremen, Köln und Würzburg haben von den dortigen Diplomstudierenden sehr viele Sonder- bzw. Rehabilitationspädagogik studiert. Jedoch sind die Gesamtmengen an Diplomstudierenden an den Ausbildungsorten sehr klein im Vergleich zu Köln, wo der Anteil an allen Diplomabgängern, die Sonder- oder Rehabilitationspädagogik studiert haben, fast ein ein Drittel beträgt.

 

 Tab. 2

Ausbildungsorte

Erhebung

von 1988-1995

 

 

Anteil der Dipl.-Päd. mit S., H., B. oder R. an allen Dipl.-Päd. in Deutschland

  Anteil der

Dipl.-Päd. mit

S., H., B. oder R. an dem Gesamt der Dipl.-Päd. mit S., H., B. in Deutschland

Berlin

15,3

3,2

Bremen***

97,9

3,4

Dortmund

37,8

11,7

Erfurt***

0

0

Frankfurt/M.

26,9

12,5

Gießen

44,4

1,6

Halle**

8,3

0,2

Hannover

47,5

9,0

Heidelberg*

33,0

1,1

Kiel

13,6

0,9

Köln

71,4

30,8

Mainz

37.4

4,9

Marburg

31,1

4,5

Oldenburg*

26,4

6,6

Reutlingen

93,6

3,8

Rostock**

0

0

Würzburg

51,0

5,8

Summen

Alle Dipl.-Päd. = 6705

Anteil

Dipl.-Päd. mit S., H., B. oder R.

2693=100%

S =Sonderpädagogik

H = Heilpädagogik

B =Behindertenpädagogik

R = Rehabilitationspädagogik

          =            Zeitraum WS 87/88 bis SoSe 1995
**         =            Die Untersuchungsergebnisse seit 1993
, da vorher noch
                                    keine Abschlüsse vergeben wurden
***        =            Untersuchungsergebnisse SoSe 1991 bis WS 95/96

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3 Literatur

 

Baacke, D.: Einführung in die außerschulische Pädagogik. München 1976

Bundesanstalt für Arbeit: Arbeitsmarktbeobachtungen für besonders qualifizierte Fach- und Führungskräfte 1986, 1987, 1988. In: Amtliche Nachrichten der Sonderdrucke der Bundesanstalt für Arbeit 1987/1988/1989)

Deutscher Bildungsrat: Empfehlungen der Bildungskommission. Zur pädagogischen Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder und Jugendlicher. Zeitschr. f. Heilp., Beiheft 11, 1974

Flosdorf, P.: Heilpädagoge/Heilpädagogin. Hrsg. v. Bundesanstalt fürArbeit Nürnberg. Bielefeld 1994, 5.Aufl.

Furck, C.-L.: Der Weg zum Diplomstudiengang „Erziehungswissenschaft“. In: Der pädagogische Blick, 5 (1997), H.4, S. 197-204

Kerkhoff, W.: Die Diplompädagogen von 1988 bis 1995. In: Zeitschrift für Sonderpädagogik, 49(1998), S. 448 bis 457

Kerkhoff, W.: Diplompädagoge/Diplompädagogin (Dipl.-Päd.). In: Dupuis, G. u. Kerkhoff, W.(Hg.): Enzyklopädie der Sonderpädagogik, der Heilpädagogik und ihrer Nachbargebiete. Berlin 1992

Kerkhoff, W.: Diplomstudium Erziehungswissenschaft und Sonderpädagogik. 20 Jahre nach den Rahmenplänen der Kultusminister zum Diplomstudiengang. In: Zeitschr. f. Heilp., 41(1990), S. 466-477

Kerkhoff, W.: Entwurf eines differenzierten Ausbildungsganges zum staatlich geprüften Sonderpädagogen (Behindertenerzieher). In: Sonderpädagogik 6(1976), H.3, S.72-80

Kerkhoff, W.: Fächerintegrierter Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft (studienrichtungsübergreifend). (Unveröffentlichtes Arbeitspapier). Freie Universität Berlin 1993

Kerkhoff, W.: Neuer richtungsweisender Fachbereich Rehabilitationswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin? In: Sonderpädagogik in Berlin, (1992), H.2, S. 14-19

Kerkhoff, W.: Zur Neuordnung des Diplomstudienganges für Sonderpädagogik. In: Sonderpädagogik, 10(1980), H.3, S. 112-118

Krüdener, B. und Schulze, J.: ...besser als ihr Ruf! In: Der pädagogische Blick, 1(1993), H.1, S. 19-31

Krüger, H.-H./Grunert, C.: Studium und Berufseinmündung der ersten Generation von Diplom-PädagogInnen in den neuen Bundesländern - Ergebnisse einer quantitativen AbsolventInnenbefragung. In: Der Pädagogische Blick. Heft 3 1998

Kultusministerkonferenz: Rahmenordnung für die Diplomprüfung in Erziehungswissenschaft. In: Z. f. Päd., 15(1969), H. 2, S. 209-220

Martin, L.R.: Diplom-Pädagoge/Diplom-Pädagogin und Magister der Erziehungswissenschaft. Hrsg. v. Bundesanstalt für Arbeit Würzburg. Bielefeld 1994, 7.Auflage

Ordnung für die Diplomprüfung und Studienordnung für den Diplomstudiengang in Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin. In: Amtsblatt der Freien Universität Berlin v. 29.1.1988

Prüfungsordnung (Entwurf) und vorläufige Studienordnung für den Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft an der Universität Rostock (1994)

Prüfungsordnung für den Diplomstudiengang Rehabilitationspädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin. In: Amtliches Mitteilungsblatt Humboldt-Universität zu Berlin v. 10.6.1994

Prüfungsordnung und Studienordnung für den Studiengang Erziehungswissenschaft mit dem Abschluß Diplompädagoge/Diplompädagogin. Philipps-Universität Marburg 1995/97

Rauschenbach, T.: Diplompädagoginnen, Bilanz einer 20jährigen Akademisierungsgeschichte. In: Der pädagogische Blick, 1(1993), H.1, S. 5-18

Reinartz, A.: Das sonderpädagogische Personal unter besonderer Berücksichtigung der Absolventen der Fachschule für Sonderpädagogik. Unveröff. Manuskript 1975

Statistisches Bundesamt: Bildung und Kultur. Fachserie 11, Reihe 4.2 „Prüfungen an Hochschulen“ 1988, Wiesbaden 1990, und folgende Jahrgänge bis 1995, Wiesbaden 1997

Statistische Landesämter. Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“. In: Oeckl, A.: Taschenbuch des öffentlichen Lebens. Bonn 1995

 

 

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4 Texte

Abschiedsvortrag zum Thema:

 Neues von den

 Diplomierten in Erziehungswissenschaft 

 mit der Studienrichtung Sonderpädagogik“ 

 

von Univ.-Prof. Dr. phil. Winfried Kerkhoff,

gehalten am 9. Juli 1999 an dem Institut Rehabilitationswissenschaften

im Rahmen seiner Abschiedsfeierlichkeiten von der Humboldt-Universität zu Berlin.

 

0  Prolog

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Gäste,

liebe Kolleginnen und Kollegen, besonders auch aus meiner beruflichen Tätigkeit
an der Freien Universität.

Liebe Diplomstudierende,

liebe Diplompädagogen und Diplompädagoginnen, liebe Lehrer und
Lehrerinnen!

 

Mein Dank gilt besonders all denen, die mir nach der Erkrankung und der nachfolgenden Behinderung meiner Frau Zuspruch und Trost gegeben haben.
Zu nennen sind da nicht nur Kollegen und Kolleginnen, sondern auch zahlreiche Studierende. Dank sage ich auch allen Kollegen und Kolleginnen an der Freien Universität Berlin, die es mir nach diesem Lebenseinbruch ermöglichten, an der inneruniversitären Gremienarbeit weiterhin teilzunehmen.

Zuletzt möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau bedanken, dass sie die
Fahrt nach Berlin nur des heutigen Tages wegen auf sich genommen hat.

 

Vor einigen Monaten, als ich mein Berufsende noch in weiter Ferne wähnte,
fand ich einen Ausspruch von Friedrich Schlegel:

 

"Müßiggang, du heiliges Kleinod,

einziges Fragment der Gottähnlichkeit,

das uns noch aus dem Paradies blieb."

 

Ich dachte, dass könnte der richtige Weg sein, in seinem Pensionsleben einen kleinen Heiligenschein zu ergattern.

Diese Hoffnung, ja dieser Traum ist mir nun seit Dienstag genommen.

Eine Seminargruppe meinte in einem Abschiedsbrief an mich: „Ein richtiger Ruheständler werden Sie nie.“ Und als Unterstreichung noch den Satz :
„Und das ist gut so!“

Und ich glaube, sie werden recht bekommen.

 

Jetzt zum Thema, über das ich hier referieren möchte:

„Neues von den Diplomierten“.

 

 


 

1  Thema-Eingrenzung

 

In meinen Ausführungen geht es um Diplompädagogen, genauer um die mit
der Ausrichtung auf Sonder- oder Rehabilitationspädagogik.

Mein Anliegen ist dabei:

 

-         Im Teil 1 des Vortrages

Ich möchte Ihr Interesse für die Diplompädagogen mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik oder Rehabilitationspädagogik wecken.

 

-    Im Teil 2 des Vortrages

Gerade deswegen werde ich Ihnen einige Ergebnisse aus ein paar Untersuchungen, die von mir durchgeführt, aber noch nicht veröffentlicht
wurden, liefern. Diese Untersuchungen sind nicht in ihrem Erhebungsmodus repräsentativ, geben aber doch interessante Einblicke und lassen, denke ich, gewisse Tendenzen im Hinblick auf Ausbildung und möglichem Tätigkeitsfeld erkennen.

 

-         Im Teil 3 des Vortrages

Weiter möchte ich auf einige interessante Tendenzen, die sich in letzter Zeit 
in der Erziehungswissenschaft zeigen, verweisen.

 

 

2  Übersicht über das Thema

 

2.1  Untersuchungsgegenstand „Diplompädagoge“

 

Will man den Werdegang und die berufliche Tätigkeit des Diplompädagogen
mit Sonderpädagogik oder Rehabilitationspädagogik wissenschaftlich
untersuchen, müssen eine ganze Reihe von Aspekten mit in die Untersuchung einbezogen  werden. Die Komplexität des gesamten Untersuchungsfeldes
versucht die Abbildung 1 schärfer zu fassen.

 Wird fortgesetzt

 

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 5 Weitere Informationen und Webverweise

Allgemeine Infos

http://www.cleverstart.de/Der_Arbeitsmarkt_/der_
arbeitsmarkt_.html vom 13.5.2001

 

Prüfungsordnungen:

http://www.uni-marburg.de/erziehungswissenschaften/
dpo.htm

http://www.uni-koeln.de/verwaltung/uni/info/studium/
studienangebot/dipl/erziehungswissenschaft.htm

http://www.der-paedagoge.de/bildung/ausbildung/
diplpaed.html

http://www.uni-dortmund.de/FB13/Soziologie/
Soziologie.html vom 23.5.2001

http://www.uni-wuerzburg.de/paedagogik/
lehrstuhl2/
pt_inf.htm vom 17.5.2001

http://mlucom6.urz.uni-halle.de/erzwiss/gliederung/
paed/allgew/diplom.html vom 17.5.2001

 

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