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Beim Aufräumen fiel mir ein Heftchen in die Hand, das vor einigen Jahren
im Auftrag der "montessori-gemeinschaft e.v. münster" erstellt wurde und
in dem auch ich einen kleinen zusammenfassenden Artikel etwas über
behinderte und nicht behinderte Kinder im Kindergarten schrieb.
Daraus ein paar Gedanken, die immer noch Gültigkeit haben.
Alles, was man über die
Pädagogik der Maria Montessori sagen kann, trifft in gleichem Maße für nichtbehinderte und behinderte Kinder zu. Bei der Erziehung,
Unterrichtung und Beratung behinderter Menschen sind die auf das
Individuum abgestimmte Förderung und die soziale Eingliederung
vorrangige Aufgaben.
Dass die Montessori-Pädagogik wesentlich zu diesem wichtigen Aufgaben
der Sonderpädagogik beitragen kann, bestätigen Berichte aus dem
In- und Ausland. Bei Maria Montessori standen am Anfang ihrer
pädagogischen Tätigkeit Erfahrungen mit behinderten Kindern. Sie selbst
wusste um die Gefährdung der Persönlichkeitsentfaltung der Behinderten
durch Vorurteile und Denkklischees in der Gesellschaft.
In einer vorbereiteten Umgebung, in einer ermutigenden und stützenden
Lernatmosphäre und durch die Form der freien Arbeit, wie Maria
Montessori fordert, wird dem behinderten Kind, z.B. bei dem eigenen
Entwicklungsrhythmus und Konzentrationszustand und trotz Lern- und
Leistungsausfällen, eine individuelle Entwicklung ermöglicht, vor allem
intrinsische Lernmotivation geweckt und die Voraussetzung auch für
eigene Entdeckungen und für die Entfaltung verborgener Fähigkeiten
geschaffen.
Im Umgang mit dem multisensorischen Material kann das Kind diffuse
Sinneseindrücke vergleichen, ordnen und klassifizieren. Insgesamt gesehen
führt die Montessori-Pädagogik zu einer intensiven sensorischen, motorischen
und kognitiven Schulung, wobei fehlende sensumotorische Grunderfahrung
nachgeholt werden kann.
Besondere Bedeutung für Lernzuwachs, Selbstvertrauen und Selbständigkeit
des behinderten Kindes gewinnen unter lernpsychologischen Gesichtspunkten
die Eigenaktivität am Material und die unmittelbare Bestätigung
durch Erfolg bzw. Fehlerrückmeldung. Die Sprache des behinderten Kindes wird
durch präzise Benennungen, Begleitung des Lehrers und durch Absprachen mit
den Mitschülern und beim gesamten Arbeiten am Material gefördert. Dabei
unterstützt die Verbindung von motorischen, kognitiven und sozialen
Prozessen im besonderen Maße das gesamte Lernen.
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Kindergarten und gemeinsame Erziehung
Montessori-Pädagogik und Sonderpädagogik
Bestätigung im In- und Ausland
Vorzüge einer Montessori-Pädagogik
Sensumotorische Schulung
Unmittelbare Erfolgsmeldung
Sprachförderung
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