Drehschwindel mit Begleitsymptomen
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Es hört sich wie ein Märchen an.
Ein Paar will zur Frühlingsmesse in
Münster. Der Mann klagt plötzlich über einen enormen Drehschwindel. Er
muss sich sofort hinlegen! Schwerhörigkeit und Tinitus sind
Begleitsymptome. Der Hausarzt rät, einen Facharzt zu fragen. Zu dem muss
der Patient mit der Taxe fahren. In den nächsten Tagen konsultiert er
mehrere verschiedene Fachärzte. Er wird, wie man sagt, "auf den Kopf"
gestellt. Er ist gesund. Bis auf eine Kleinigkeit mit großen Folgen. Er
muss eine Gleichgewichtsstörung haben. Einseitig. Im Ohr. Der HNO-Arzt hat das
erkannt . Das war dem Mann nicht unbekannt. Diese Diagnose hatte der
frühere Hausarzt schon vor vielen Jahren gestellt. Alle andere evtl.
Ursachen werden durch weitere Fachärzte ausgeschlossen. Eine leichte
Blutdruckerhöhung, die auch festgestellt wurde, normalisiert sich
wieder, wie der Patient erwartet hatte; solche leichten Erhöhungen kennt
er bei anderen Anlässen.
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Medikamention und Sorgen
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Der HNO-Arzt verschreibt
Tabletten. Der Zustand bessert sich. Der Patient ist froh. Aber da
bleibt einfach ein kleiner Rest von Unsicherheit: beim Gehen, bei
plötzlichen Bewegungen. Es dauert Wochen. Fast sechs Wochen.
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Geduld, Geduld
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Der Arzt macht Hoffnung auf Besserung:
Optimistisch könnte man sein; aber es dauere noch einige Wochen, 4 bis
6. Damit müsse man rechnen. Geduld ist gefordert. Beim Patienten aber
nagt die Sorge, wie lange noch, vielleicht dieses Jahr nicht mehr?
Vielleicht unbegründet, aber die Angst ist da - und das macht ihn
vorsichtig beim Gehen. Du gehst, denkt er manchmal, als wenn du im
nächsten Moment umkippen könntest. Eben das hat er erlebt: umzufallen
wie ein gefällter Baum, ohne sich festhalten zu können; die Kontrolle
über den Körper setzte aus. |
Kippbewegung auf dem Bett
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Da erzählt ihm eine Bekannte, dass sie
jemanden getroffen habe, deren Tochter mit demselben Symptomen durch
wenige gezielte Bewegungsabläufe schlagartig geheilt wurde. Durch eine
Kippbewegung. Im Internet stehe da mehr. Die Hoffnung wächst, aber auch
der Zweifel. Es hört sich wie eine Wunderheilung an. |
Internet
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Der Mann sucht im Internet unter "Übung
Meniere"; denn so heißt diese Störung Morbus Meniere, wobei Morbus
Krankheit heißt. Er wird fündig. |
Übungen
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Folgende Übungen, die sitzend auf dem Bett
gemacht werden, kann man zusammenstellen:
- zur Seite des gestörten Ohrs kippen, liegen bleiben, bis der Schwindel
vergeht. Aufrichten, auf andere Seite fallen lassen
- zur Seite kippen mit Gesicht nach unten
usw.
- nach hinten kippen mit dem Gesicht zur
Seite
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Überraschung
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Der Mann führt die Übungen durch,
augenblicklich und überraschend sind die Schwindelgefühle verschwunden.
Auch am dritten Tag ist der Leidtragende schwindelfrei und wieder sicher
im Gehen, auch bei der Bewegung schlechthin. Im Moment macht er
weiterhin diese Übung 1- bis 2-mal pro Tag - zur Prophylaxe. |
Fachliche Beratung
notwendig |
Erklärt wird der Zusammenhang mit den
Otolithen (winzige Ohrsteinchen), die in die Bogengängen des Innenohrs
gerutscht sind und durch die Übungen wieder zurückgeschleudert werden. Es sei darauf hingewiesen, dass hier kein Schnellkurs
zur Selbstheilung vorgestellt wird, sondern ein Hinweis, dass nicht mit
Medikamenten allein, sondern auch mit gezielten fachlich durchgeführten
Bewegungsmethoden eine Heilung in bestimmten Fällen erfolgen kann.
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O. B. wird durch Facharzt
bestätigt |
Durch Untersuchungen
bestätigt der Facharzt die völlige Gesundung des Patienten. |
Patient ist gefordert
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Ein Beispiel, dass
letztlich der Patient seine eigene Heilung verfolgen und kontrollieren
soll, ja muss, wenn er gesund bleiben will!
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Nicht nur die Schulmedizin |
Ein letzter Satz: Nicht
nur die Schulmedizin hat ihre Daseinsberechtigung! |
Nachtrag am 3.4.2010
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Auch noch am heutigen Tag ist
der genannte Patient beschwerdefrei. Es ist für ihn wie ein neues Leben.
Zwei- bis dreimal in der Woche macht er noch die beschriebenen Übungen.
Schwindelgefühle stellen sich dabei nicht mehr ein. |
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