Wenn
ich der Erste bin, der stirbt,
möge der Kummer
Deinen Himmel nicht verdunkeln.
Sei stolz, aber gemäßigt in Deiner Trauer.
Das ist eine Veränderung,
nicht eine Abwesenheit.
Da
der Tod zum Leben gehört,
lebt der Verstorbene ewig in den Lebenden.
Und der gesamte Reichtum
unserer Lebensreise,
das geteilte Zusammensein,
die gemeinsamen Geheimnisse,
der Augenblick des erworbenen Glückes.
Alles,
was uns zum Lachen, Weinen oder
Singen brachte,
der durch die Sonne erhellte Schnee oder
die ersten Knospen des Frühlings,
die stumme Sprache der Blicke
und der Zärtlichkeit.
Das
Wissen,
über das, was man gibt und erhält,
weder Blumen sind, die welken,
noch Bäume, die umstürzen und verfaulen,
noch Steine,
auch wenn Steine gegen den Wind
und den Regen Widerstand leisten,
welche mächtige Berge mit der Zeit
zu Sand machen.
Das,
was wir waren, sind wir nun.
Das, was wir hatten, haben wir nun.
Eine gemeinsame Vergangenheit,
welche unvergängliche Gegenwart
geworden ist.
Wenn Du in den Wäldern spazieren gehst,
wo wir oft spazieren gingen,
und wenn Du meinen Schatten
auf dem Berg vergeblich suchst,
oder wenn Du auf dem Hügel Deine Schritte
anhältst, um die Landschaft anzusehen,
wie wir es getan hatten,
und wenn Du etwas findest,
suche meine Hand,
und
findest Du sie nicht,
lass
den Kummer in Dich strömen.
Bewege
Dich nicht.
Schließe die Augen.
Atme.
Höre meine Schritte in Deinem Herzen.
Ich bin nicht weggegangen,
ich gehe in Dir spazieren.
übersetzt von
Eliane Luft,
aus
"Le coeur des flammes" von
Nicolas Evans
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