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Dieser Tage - Mai 2008 - fragte mich ein Bekannter aus
Albersloh: "Haben sie nicht Lust Volleyball zu spielen? Wir brauchen
noch Leute!" " Ich will es mir mal überlegen!" Schlecht ist das nicht,
dachte ich bei mir. "Wann," fragte ich zurück, "wann ist das jeweils!"
"Montags", war die Antwort.
Zu Hause überlegte ich: mittwochs und sonntags gehe ich
zum Schwimmen, da ist der Montag doch nicht schlecht, einer anderen Sportart
nachzugehen.
Ab heute - 19.5.2008 - spiele
ich wieder regelmäßig Volleyball. Vor ca. 40 Jahren habe ich zum letzten
Mal einen Volleyball in der Hand gehalten. Damals spielten wir jeden
Mittwochabend mit meinen Lehrerkollegen. Fast 2 Jahre. Das ist lange her.
Viel habe ich verlernt und ich musste gestern Abend richtig aufpassen, dass ich einen Ball ins
gegnerische Feld bekam; aber im Laufe des Abends wurde es doch besser,
einmal habe ich sogar 5 Punkte nacheinander geholt. Ab heute werde ich
dann wohl am nächsten Tag, also dienstags alle meine Knochen spüren.
Eigentlich war ich ja Feldhandballer. Feld-Handball
lernte ich, als ich als fast 15-jähriger 1949 vom Gymnasium Arnoldinum
in Burgsteinfurt nach St. Arnold (bei Rheine) in das Internat der Steyler Missionare
wechselte, wo ich neben Orgel- auch das Handballspielen lernte.
Rückwirkend muss ich sagen, dass die Zeit vor
und in St. Arnold eine der intensivsten Lernzeiten meines Lebens
war. Ich wurde eingeführt in die Musik und die Grundsätze des
Komponierens, ich sang im Chor mit, "alt". Als ich später wieder zu
Hause lebte, war ich immer noch nicht im Stimmbruch; den bekam ich erst
Monate später. Ich war halt ein Spätentwickler.
Ich bekam als drittes Fremdsprachenfach Griechisch. Ich lernte
Weihnachten feiern in einer großen Gemeinschaft mit besonderen Ritualen.
Vor dem Eintritt in das Steyler Gymnasium holte ich innerhalb eines
Vierteljahres, in dem ich von der Schule in Burgsteinfurt schon
abgemeldet war, ein ganzes Jahr Latein nach; das Gymnasium dort in St.
Arnold war mit
Latein angefangen, ich auf dem in Burgsteinfurt mit Englisch. Außer
Latein lernte ich in diesem Vierteljahr nur noch weiterhin Klavier: Aber
beides sehr intensiv. Jeden Tag eine Stunde Latein mit einem privaten
Lehrer. Ich wollte nicht zwei Klassen zurückgeschult werden. Eine wollte
ich aufholen, das ging nur, wenn ich ein Jahr Latein ausglich.
Klavierstunde hatte ich wöchentlich als Erholung bei einem Schüler der
Folkwangschule in Essen. Er wurde ein brillanter Klavier- und
Orgelspieler - ich nicht.
Der Pater, der in St. Arnold Latein
unterrichtete, hatte eine 12-seitige Aufstellung mit Ausnahmen
zusammengestellt. Diese eng beschriebene, handschriftlich Aufzeichnungen
lernte ich innerhalb kürzeste Zeit auswendig, und ich wurde in der Klasse
der Fachmann für Ausnahmen, obwohl ich eigentlich weniger Latein gehabt
hatte als meine Mitschüler. Als die nächsten Zeugnisse kamen war ich
Primus in der Klasse.
In meiner freien Zeit in St. Arnold lernte ich, wie schon
erwähnt, Handball spielen. Ich war völlig unsportlich. Einen Schlagball
werfen konnte ich keine 15 m. weit. Das denke man mal, als 15-jähriger!
Als ich St. Arnold verließ, war ich so gut, dass ich in dem Rheiner
Gymnasium Dionysianum Mittelstürmer in der Schulmannschaft spielte. Die
sportliche Betätigung hat mich seitdem immer begleitet. Als Lehrer gab
ich Sportunterricht, spielte mit den Kollegen Volleyball, studierte eine
Ausbildung zum Sonderturnen, bereitete mich intensiv in einer Mucki-Bude
vor auf meinen Aufenthalt in Brasiliens Urwald 2001.
Von meinem Vater hatte ich den großen Spaß, Vögel
zu beobachten "ererbt". Im Internat setzte ich mich allein daran, machte
Aufzeichnungen über meine Beobachtungen. Lernte viel über den Gesang der
Vögel und ihre Nistbauweise. Ich sah auch viele Vogelarten, von denen
mein Vater nur berichtet hatte, nun wirklich in der Natur.
Mit dem Übertritt nach St. Arnold war ein
besonderen Umstand verbunden: Ich musste meine Familie verlassen und
wohnte in einem Internat bei der Schule. Weihnachten durfte ich nicht
nach Hause, aber in der großen Gemeinschaft im Kloster habe ich das ganz
gut überstanden, sicher besser als meine Eltern und Geschwister.
Übrigens war es das 2. Mal in meinem Leben, dass ich mich außerhalb der
Familie aufhielt. Das erste Mal war ein wochenlanger Zwangs-Aufenthalt als
Zweijähriger in einem Münsterschen Krankenhaus wegen Scharlach. Als ich
nach Hause durfte, wollte ich im Krankenhaus bei den Schwestern bleiben.
Mein Vater, der mich abholte, konnte mich kaum beruhigen. Immer wieder
rief ich: "Nach Swester, nach Swester.!" Auch noch zu Hause.
Wenn ich zurückschaue in meinem Alter, muss ich
sagen, dass diese Zeit vor und im Internat mich sehr geprägt hat, und
vieles, das ich damals lernte, mein Leben fürderhin stark mitbestimmte.
Eine gute Zeit für mich und mein Leben.
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So
begann es Ergänzung zum Schwimmen
Heute und früher: Volleyball
Früher war ich Handballer
Meine
intensivste Lern-Zeit im Internat und das Vierteljahr davor
Latein und Klavier In St.
Arnold Mittelstürmer und Sport Vogelkunde
Neue Gemeinschaft Mein erster "Familienausflug" ohne Eltern
Das Internat und mein für mich |
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