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Hennig Mankell
Die italienischen Schuhe
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Henning Mankell, preisgekrönt und nicht mehr so
jung, aus Schweden, ist der Verfasser des hier genannten Buches
Zum Buch:
Fredrik Welin, ehemaliger Chirurg, lebt allein
auf einer kleinen Insel in den Schären. Er hat sich in die Einsamkeit
geflüchtet, warum? Zunächst ein Geheimnis, aber es ist überhaupt die
Frage, die sich aufwirft, wie viele Geheimnisse und Überraschungen gibt
es?
Welin lebt auf dieser Insel in einer
Stein- und Eiswüste, mit Hund und Katze. Und da ist noch ein stets
wachsender Ameisenhaufen. In einem Zimmer. Sinnbilder seiner
Unentschlossenheit, Zerrissenheit? Aber trotz seiner Flucht hat er im
gewissen Sinne ein geregeltes Leben, er hat sein Auskommen, er steigt
regelmäßig ins Meer, im Winter hackt er sich dafür ein Loch ins Eis, der
Briefträger kommt ihn ziemlich regelmäßig besuchen, er liefert kaum
Post, dafür bringt er seine eigenen hypochondrischen Leiden.
Doch dann gerät alles ins Wanken.
Seine frühere Freundin und Geliebte steht eines Tages schwerkrank auf
dem Eis und fordert ein Versprechen ein. Er kann und will sich nicht
entziehen. Die Fahrt durch Schneewüste und Wald bleibt mir unvergessen.
Eine sehr eigenwillige Tochter bekommt plötzlich Gestalt. Da
taucht auch noch der für mich weise und sehr alte Schuhmacher auf. Alles
fordert sein recht, alles muss man bezahlen,
Eine Geschichte über Versagen, Schuld,
Einforderung von Pflicht und Sühne, Versöhnung und Neuanfänge.
Eindrucksvoll ist neben der
Geschichte, die die nachhaltige Verbindung zwischen der Natur und dem
Geschehen eingeht, die Neugierde, die einen treibt weiter zu lesen,
obwohl im ersten Drittel des Buches fast nichts geschieht.
Mir gefallen Mankels Romane, dazu
gehört vor allem "Der Chronist der Winde ", noch besser als seine
Kriminalgeschichten.
Zum Monatsüberblick |
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