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Paulo Coelho
Die Hexe von Portobello
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Paulo Coelho, n Rio de Janeiro geboren,
erfolgreicher und weltbekannter Schriftsteller, lebt in Brasilien und in
Frankreich
Zum Buch:
Dürfen wir so
sein und dürfen wir uns geben, wie wir sind? Fragen, die jeden einzelnen
von uns betreffen und die die Gesellschaft beantworten muss. Doch die
Gesellschaft ist wieder jeder einzelne von uns. Mit jedem einzelnen von
uns also entscheidet es sich, was in der Gesellschaft tolerieret oder
sogar gefördert bzw. be- oder verhindert wird. Vergessen darf man nicht,
dass ein Netz der gegenseitigen Beeinflussung ausgelegt ist, dem man
erliegen oder sich entziehen kann.
Diese Problematik ist in Coelhos
Roman gegenwärtig. Coelho lässt beteiligte Personen erzählen.
Besonders drei Protagonisten sind die (vor-)tragenden Figuren der
Geschichte.
Mit dieser Erzählform unterstreicht
Coelho sein Bemühen um Objektivität der Darstellung und schafft es, eine
schillernde Gestalt der Hauptfigur, Athena mit Namen, dem Leser vor
Augen zu führen.
Da ist ein Journalist, der eine
neuartige Hexenjagd erkennt, die mit Ironie, Unterdrückung und
Lächerlichmachen verbunden ist, eine Schauspielerin, die der Athena „mit
Bewunderung“ folgt, ja in ihr ihre Meisterin sieht und ihr letztlich
doch grollt, eine Ärztin, die sich selbst als Meisterin der jungen Frau
Athena bezeichnet; da ist weiter der dänische Ex-Ehemann, in jungen
Jahren mit Athena verheiratet, ein älterer Pater, der das Paar traute,
ein Restaurantbesitzer, der sich selbst Zigeuner nennt und Anlaufstelle
für die Suche der Athena nach ihrer eigentlichen Mutter ist, ein
Bankdirektor, eine Numerologin und andere, auch ihre Mutter. Diese
Personen kommen alle zu Wort. Sie berichten wechselweise ihre
Beobachtungen, ihre Verwickelungen in der Geschichte und die eigenen
Sichtweisen.
Ein Buch, dessen Eindringlichkeit
und Plausibilität man sich nicht entziehen kann. Coelho versteht es,
seine Geschichte voranzutreiben, sie zu verdichten. Der Leser weiß, da
geschieht etwas, dem nicht einzuhalten ist, er nimmt teil an Ein-Sichten
und tiefgehenden Erkenntnissen, die nicht unbeteiligt lassen und zur
Stellungnahme herausfordern.
Es geht um das Leben und Wirken
einer Frau, die sehr früh adoptiert wurde, in der Finanzwelt sehr
erfolgreich wird und über Tanzbesessenheit und übersinnliche Erfahrung
zu einer rigorosen Selbstfindung findet. Ihr Verhalten lässt sie
zur „Hexe von Portobello“ werden. Ein Opfer moderner Hexenjagd? Eine
Leiche findet man. Ist die Hexe von Portobello damit gerichtet worden
wie eh und je, ohne Hoffnung auf Toleranz?
Wer ist eigentlich der
Kriminalbeamte bei Scotland Yard, der angeblich der Freund der Athena
ist?
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