Alt, bekannt und wahr ist der
Spruch: Wer eine Reise tut, weiß was zu erzählen. Es kommt nur
darauf an, ob es die Leser interessiert.
Es gab auf der WM-Fahrt zum
Mittelmeer einige Pannen, die uns in das Bewusstsein rückten: Mal
fährt man ohne Störung, mal gibt es technische Probleme. Wer weiß
das im Voraus. Egal, wie alt ein Wagen ist. Beim Fahren oder bei
Mautstellen. Oder sonst noch irgendwie. Aber dieses Mal reichte es
uns!
Beim Zahlen an der Maudstelle saßen
wir in der Schranke fest, weil unsere Zahl-Cards beim Einstecken in
den Zahlschlitz nicht anerkannt wurden. Wir mussten mit Bargeld
bezahlen, damit die Schranke hoch ging.
Ein anderes Mal ging die Schranke
nicht auf. Wir saßen fest, konnten nicht vorwärts, hinter uns waren
weitere Reisende. Wir hatten, wie vorgeschrieben ein Ticket gezogen,
aber die Lampe blieb auf Rot und die Schranke zu! Wir drückten den
Assistance-Knopf. Beim 2. Mal gab es Hilfe, die uns sagte, wir
sollten ein Ticket ziehen. Aber das hatten wir doch! Schließlich
öffnete man uns die Schranke. Wir fuhren los und sofort setzte
Sirenengeheul ein. Wir kümmerten uns nicht darum - und die Polizei,
die in der Nähe stand und die Aufsicht auch nicht. Aber nervig
war es doch.
Kurz nach Lyon dichter Verkehr.
Da lag plötzlich ein der Länge nach aufgerissener Reifen - etwa 1m
lang - längs auf der Fahrbahn. Ich konnte gerade noch den
Wagen nach links ziehen und ein wenig bremsen. Unter die Reifen des
WM kam der Reifenrest nicht, aber es schäpperte gewaltig.
Hoffentlich ist keine Bremsdichtung abgerissen!, dachte ich,
langsamer fahren und prüfen, ob die Bremse Druck behält. An der
nächsten Haltemöglichkeit wollte ich einbiegen. - Ein intensiver
Blick unter den Wagen. Es war alles in Ordnung, nichts war undicht
und nichts abgerissen. Nichts tropfte.
Im Tourismuszentrum - unser Ziel -
parkten wir, hatten uns angemeldet und auf dem ca. 400 m weit
gelegenen Campingplatz zu Fuß einen Standplatz ausgesucht. Wieder
zurück: "Dann mal los mit dem Wagen!" Aber der Motor muckte sich
nicht. Batterie leer? Ja, kaputt!
ADAC-Kundendienst Deutschland
angerufen,
ADAC-Kundendienst in Frankreich rief zurück: "In 45 Minuten soll
Hilfe kommen". Die Hilfe war pünktlich. Eine Monteurin kam,
die ihr Handwerk verstand. Bald tuckerte der Motor - nur ausgehen
dürfe er nicht, bevor wir unseren Standplatz im Camp erreicht
hätten. Klar!
Am nächsten Tag baute die Firma - wie
waren ja auf dem Campingplatz - eine neue Batterie ein, 180 € plus
Trinkgeld! Die Firma kam ein paar Tage später noch einmal zur
Kontrolle! Hervorragender Kundendienst!, meine ich.
Auf der Rückfahrt kamen wir
wohlbehalten auf unserer Zwischenstation, dem ausgesuchten
Campingplatz in der Nähe meines in Frankreich wohnenden Sohnes, an,
aber nach Abschaltung des Motors blieb ein lautes Brummen. Was war
denn das? Ich hatte doch den Motor abgestellt? Die Zusatzkühling
hörte nicht auf zu kühlen. Dann war ja wohl bald die Batterie leer!
Es war Freitagabend 17.15 Uhr. Von
dem ADAC-Frankreich bekam ich per Telefon eine Fiat-Adresse. Mein
Sohn und seine Frau, die mittlerweile angekommen waren, erreichten
nach schwieriger Verhandlung beim Händler,
dass ein Monteur mit zum Campingplatz
kam. Der Monteur schaute in
den Motorraum,
zog dort einen Stecker und gab uns den Rat, so könne ich nach Hause
fahren und drückte den Stecker wieder ein. Die Kühlung blieb aus.
Der Monteur staunte! Eine Wunderheilung. Die 2. Kühlung sprang
nicht mehr an. Glück – Zufall?
"Wie aber
wird das, wenn wir am Montag losfahren?", fragte ich.
"Wenn die Kühlung anspringt und
sich nicht von selbst abstellt, dann ziehen sie den Stecker aus!",
war die Antwort des Monteurs.
Dass die 2. Kühlung vielleicht
gar nicht mehr anspringen würde, wenn wir durch die Berge fahren
würden, daran dachte keiner.
Wir hatten Glück, wir haben die 2.
Kühlung nicht wieder gehört, nicht benötigt und sind in der Heimat
gut angekommen. Dir Kühlanzeige stand immer im grünen Bereich!
Nun ist die Frage, war alles ein
einmaliger Vorgang oder ist die Schaltung (Anlasser) von der 2.
Kühlung kaputt? Das müssen wir jetzt noch untersuchen lassen.
Soweit gut! Aber! Ein leiblicher
Schaden ist auch noch zu melden: Ich wollte die Blätter auf dem Dach
des WM durch das Innenfenster mit dem kleinen Staubsauger -
Sauggerät direkt mit mit Steckmodulen verbunden -- wegblasen. Der
Steckvorsatz löste sich, ich wollte ihn mit der linken Hand greifen,
dabei glitt mir das kompakte Sauggerät aus der rechten Hand und fiel
mir direkt auf die Nase. Ich stand nämlich schlauerweise mit dem
Gesicht direkt unter dem Dachfenster. Ich fiel vom Tisch, auf dem
ich stand, und brüllte "Auuuuu!" und das Blut tropfte auf die Erde.
Die Nase tut mir heute noch weh! Ein Foto!
Die Aufregung war ausreichend!
Aber trotz Schäden lief eigentlich alles prima! Dank ADAC und
Firmen. Und Dank meinem Schutzengel!