4 Reisevorbereitungen
Sich auf eine Reise vorzubereiten, war in den
letzten Jahren zur Routine geworden, seitdem wir - Erika und ich –
wieder nach Berlin oder in die Kur fuhren, besonders aber, seitdem wir
mit dem Wohnmobil reisten. Jedoch waren hier große Unterschiede zu
beachten. Was z.B. das Packen anging, sammelte ich anhand von sich
nach und nach ergebenden Listen die Sachen in Kartons und verstauten
sie dann im Wohnmobil, dort in die Fächer, unter das Bett usw. Dabei kam
es nicht darauf an, nun sehr sparsam die mitzunehmenden Teile auszuwählen.
Z.B. nahm ich immer reichlich Blusen oder Sonnentops für Erika mit,
damit sie auch Abwechselung hatte und sich schick machen konnte.
Gerade hinsichtlich des Umfangs der Kleidung für
die Brasilienreise war im Vergleich zum bisherigen Reisen Einschränkung
angesagt. 20 kg Gepäck zusätzlich Handgepäck. Das war schnell
erreicht. Was ich mitnahm, darin ließ ich mich gern beraten von den
Neußern. Man könnte auch gut erhaltene Sachen da lassen, rieten mir
meine zukünftigen Mitfahrer. Dadurch bekäme man Platz für Dinge,
die man mitbringen wollte. Für das Handgepäck lieh ich mir von
meiner Nichte einen nicht zu schweren, fächerreichen Rucksack. Darin
kamen Fotoapparate und das Laptop. Von meinen Kindern bekam ich Koffer
mit fester Schale geschenkt. Das war eine gute Idee, obwohl die auch
ein erheblichres Eigengewicht hatten.
Nur
ein paar Wochen nach Erikas Tod hatte ich dreimal in der Woche ein
Sportcenter in Münster besucht und eine gute Stunde lang ein auf mich
zugeschnittenes Übungsprogramm absolviert. Bis zur Reise waren das
immerhin 3/4 Jahr Training. Körperlich fühlte ich mich für die
Reise völlig fit.
Impfen musste ich mich lassen. Ein Anruf und
eine Konsultation beim Hygiene-Institut in Münster regelte die
erforderlichen Impfungen und die Wiederholungen. Ich wurde gegen
Gelbfieber, Meningitis, Hepatitis A und B, Typhus und Tetanus
(Hausarzt) geimpft. Komplikationen ergaben sich nicht. Ein Problem
blieb, die Malariaprophylaxe. Das Institut schlug vor, 14 Tage vor
Abreise mit der Tabletteneinnahme zu beginnen.
Mit den Mitreisenden kam ich jedoch überein,
dass wir keine Malaria-Prophylaxe vornehmen wollten, um im
Krankheitsfall intensiver und gezielter eingreifen zu können. Erst später
stellte sich heraus, dass ich über fast drei Monate hin sowieso nicht
hätte Vorsorge betreiben können.
Alle Abschiedstreffen, u.a. mit den Berliner
Freunden, mit meinem Freund Heinz Löker, und auch die letzten
Telefonate vor der
Abreisewaren herzlich und ich fühlte mich wohl bei all den guten Wünschen.
Allen Freunden hatte ich im Weihnachtsbrief, der zugleich der
Schlussbrief zu den Reisen war, die ich mit Erika gemacht hatte und
worüber ich allen immer einen Bericht zukommen hatte lassen, von dem
bevorstehenden Ereignis meiner Brasilienreise berichtet.
Am 28.Januar 2001 hatte ich schon alles
gepackt.
Eine Zusatzkrankenkasse hatte ich abgeschossen, mein neuer
Pass war pünktlich ausgestellt geworden. Ich vergaß auch nicht den Impfpass zum
Reisepass, zu den Flugscheinen und meinen persönlichen Papieren zu
legen, damit ich nichts Wichtiges vergaß. Auch mein Testament hatte
ich hinterlegt. Meine Wohnung war vorbereitet für die
Abwesenheit.
und blieb nicht verweist.
Der
Abschied von meinen Kindern und Enkelkindern fiel mir nicht leicht. So
weit weg war ich noch nie im Leben gewesen. Zuletzt besuchte ich noch
das Grab Erikas.
So glaubte ich mich gut vorbereitet für diese, meine erste große Reise in die
Neue Welt Amerika. Spannung und Ungewissheit – also
Abenteuerstimmung - blieben noch genug übrig.