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Interpretation des Gedichtes „Abschied...“  - Eine eigene Auslegung durch den Verfasser    

 

Gedicht v. W.Kerkhoff

Abschied von den Träumen

Nimm Abschied von den Träumen!
Nimm´s, wie es ist!
Du willst das Leben nicht versäumen?
Doch sei ein Realist!

Und willst Du weiter Träume,
bedenk, es klar doch ist:
Träume sind Schäume,
und du bleibst immer, der du bist.

Und kommt die eine dunkle Nacht,
ich werde dann nicht träumen,
ein Kuss, den lächelnd du mir einst gebracht,
wird Trost mir sein, und nimmer werd ich weinen.

 

Kommentar


Vorweg:
Träumen kann (vereinfacht) Nachtträumen und Tagträumen sein. In beiden Phänomenen werden Realitäten oder deren Teile genutzt, um Scheinrealitäten zu konstruieren: eigentlich ist es ein kreativer Akt. Auch Tagträumen (bildhaft, mit Phantasie, weggetreten) kann wichtig sein, heilsam, förderlich bei Kindern, nur verlieren darf man sich nicht darin. Kindern sagt man schon mal, träume nicht so viel, aber es könnte ein Warnsignal sein, dass ein Mensch mit Tagträumen, weil er an einem Problem nagt, sich der Realität entzieht oder beginnt zu entziehen.
Illusionen sind eigentlich Fehler in der Wahrnehmung (ein Baum wird in der Dunkelheit als Mann gedeutet) und von daher keine krankhaften Reaktionen, aber abhängig von der Persönlichkeit und seinen Innenleben. Im Alltag sagt man schon jemanden, mach Dir nicht so viele Illusionen und will dem anderen warnen, irgendwelchen nicht realisierbaren Vorstellungen nachzuhängen.


Das Gedicht hat drei Aussagen:
1.Str.

Aufforderung, das Leben, eben die Wirklichkeit zu sehen, sein Denken auf das Handeln und sich auf das Leben zu beziehen, nicht auszuweichen, nicht abzuschweifen in Träumerei. Sicher gehört auch Träumen zum Leben, sich ausmalen wie es war, wie es hätte sein können, planen. Das ist sogar notwendig: Aber Vorsicht:


2. Str.

Träume sind Irrealitäten, Träume sind Schäume, sind keine Wirklichkeit, noch nicht, weil sie nicht umgesetzt sind, oder gar nicht, weil sie es nicht werden können oder nicht sind. Du musst dich stellen. Sagt das Gedicht. Du! Du bleibst immer DU! Kein Traum, kein Vorsatz kann dich so umkrempeln, verändern, Du musst Du werden und bleiben und darauf musst DU dich besinnen und daraus deine Kraft beziehen. Du bist kein anderer, solltest auch keiner sein! Einzigartig! Das heißt auch Realist sein, mit sich umgehen, umgehen lernen. Meine Möglichkeiten sehen, sie schaffen und realisieren!
3.Str.

Wenn der Tod kommt, ist die Stunde der Wahrheit, die der Realität, ich will dann nicht träumen, alles Träumen ist dann zu Ende, ist nutzlos. Die Erinnerung was war, gewinnt immense Bedeutung: Die Liebe, die man mir geschenkt, die ich gegeben, weil ich mich in den Anforderungen des Lebens gestellt habe, einschließlich meines Gebens, Vergebens usw. macht mir Mut - Viele Erinnerungen werden dann an mir vorbeiziehen, die Erinnerungen an das, was gut war, das ich erfahren habe, werden mir Trost sein und ich brauche nicht wegen verpasster Gelegenheiten zu weinen, wenn ich mich daran gehalten habe. Zumindest nicht aus Reue (Vielleicht ist ja dann noch jemand da, der mir einen liebenden Kuss gibt).

 

Konsequenz (mit einem augenzwinkernden Lächeln!): Gib auch Liebe, damit Dein Nachbar ruhig und erfüllt sterben kann!

 

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