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"Oh",
dachte ich, "eine Maus?" Ich stand an der Terrassentür und
schaute auf die Betonsteine am Boden. Ich hörte sehr hohe und
kurze Pieptöne.
"Eine
Maus mit erhobenen Kopf? Eine tanzende Maus!" schoss es durch meinen
Kopf. Zu fast gleicher
Zeit,
musste ich über mich lachen. Welch ein Blödsinn! Schnell den
Fotoapparat holen!
Und
dann löste sich das Geheimnis. Ein winzig kleiner Vogel huschte
zwischen den Blumentöpfen hervor und hüpfte direkt auf mich zu. Er
war noch jung und hatte gelbe Schnabel-Innenränder und einen gelben
Schnabelgrund. Seine kleinen Flügel hingen herunter und waren nass.
Ich hätte ihn am liebsten in die Hände genommen und war versucht ihm
die Hand entgegenzustrecken, aber dann wäre er ja weggeflogen. Ich
hoffte, dass er sicher von seinen Eltern gehört
würde.
Er war ja sehr munter. Vielmehr trat ich den Rückzug an und
verschwand im Haus, langsam und nicht hastig, und schloss die
Terrassentür. Den kleinen Stropp
hätte ich ja unter den Möbeln und Sesseln nie wiedergefunden. Da stand er vor der verschlossenen Tür.
Mal gerade 5 cm
groß und piepste unentwegt.
Plötzlich war das Vöglein weg. Dann sah ich ihn, wie er die
abgestellten
und zusammengeklappten Stühle neben der Tür hochzukommen versuchte.
Hochflattern
konnte er gerade ca. 25 cm. Es war schwierig. Er rutschte immer
wieder hinunter.
Dann hatte ich
ihn aus den Augen verloren - und auf einmal saß er oben auf einer
Lehne der abgestellten Stühle. Aber nur für einen Moment; dann
rutschte er die Stühle hinunter und verschwand. Einen Moment später
sah ich ihn hoch im dichten Gebüsch am Ende der Terrasse. Da das
Gebüsch bis auf der Erde hing, wird er wohl dort von Zweig zu Zweig
bis nach oben gesprungen sein. Die beste Gelegenheit, die Eltern
anzulocken. So einen kleinen Kerl - ich vermute, dass es ein
Zaunkönigjunges war - hatte ich hoch nie so nah und wenig scheu
gesehen. Mein Vogelbesuch ist nicht zurückgekommen. |
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