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"Bonjour, Monsieur! Une cereale, s´il vous plait!" "2,50€" "Merci! Au revoir!" So war unser Gespräch jeden Morgen am Bäckerstand in unserm Campinplatz, keine 5 Minuten von unserm Wohnmobil entfernt, und ich bekam ein Mehrgetreidebrot, das wunderbar knusprig war und vorzüglich schmeckte. Es war ca. 8.30 Uhr, und meine Begleiterin hatte Kaffee gekocht und den Tisch gedeckt, wenn ich zurück war. Kaffee-Kochen war leichter gesagt als getan, denn wir hatten den Aufsatztrichter für die Kaffeekanne vergessen. Ja, wir lieben es, nicht nur im Urlaub Kaffee mit normalen Filter zu kochen. Und so ging das, ganz einfach: wir gossen das siedende Wasser durch den Filteraufsatz mit Papierfilter in die Kaffeekanne. Nun hatten wir aber den Filteraufsatz vergessen und mussten den Aufsatz neu erfinden! Sicher versuchten wir einen Filteraufsatz zu kaufen, denn Erfinden ist nicht immer so leicht, wie man das so dahinsagt; aber ein Filteraufsatz war nirgends zu bekommen. Unsere Erfindung: Wir schnitten von einer Plastikflasche das obere Viertel ab, drehten die Öffnung nach unten und steckten es in die Kaffeekanne. Filter hinein! Es klappte vorzüglich. Kaffee wie zu Hause. Das Aufstellen des Fernsehens brachte uns Probleme. Wir fanden keinen Platz, wohin der Schatten der großen Bäume nicht fiel. Ich wollte schon aufgeben, da half uns eine Camperin aus der Nachbarschaft. Sie hatte eine kleines Ortungsgerät. Das half uns sehr. Zunächst hatten wir noch Probleme, den richtigen Platz für die Antenne zu finden. Es war starker Wind und immer wieder fiel das Bild aus, weil die Äste sich in den Übertragungsweg bogen. Es gab keine andere Möglichkeit, als am Rand des Stellplatzes die Grenze zum Nachbarn hin zu überschreiten. Wir hatten geglaubt, dass dieser Nachbar, ein Dauercamper, nicht da war. Aber kaum hatten wir die Antenne befestigt, da schaute er um den Wohnwagen. Er staunte ein bisschen, wir entschuldigten uns, aber es war alles OK. Am Abend brachten wir ihm eine Flasche Wein. Mücken, über Mücken. Es war noch nie so eine Plage wie in diesem Sommer. War das doch eine Folge, dass die Schwalben so abgenommen hatten? Vor Jahren gab es davon noch hunderte! Aber mit dem Abholzen der hohen Bäume hatten sie seit drei Jahren keinen Anflugplatz mehr. Schon das letzte Jahr war uns aufgefallen, dass nur noch wenige Schwalben herumflogen. In diesem Jahr kamen wir einmal auf zehn! Ein Jammer. Auch die Nester in den Toiletten sind zum großen Teil verschwunden und die Stellen, wo sie saßen, ausgebessert. Die Mückenstiche behandelten wir mit Olbas, ein japanisches Pfefferminzöl. Es hat sehr gut gewirkt. Am besten, wenn man es sofort nach dem Stich draufträufelte und gut verrieb. Ich hatte mich für die Fahrt auch bezüglich unseres Navigators gut vorbereitet. Die letzte Aufladung hatte ich noch zwei Tage vor der Abfahrt gemacht. Kurz vor unserer morgendlichen Abfahrt steckte ich das Navi in die Halterung, aber ich konnte den Schalter so viel drücken, wie ich wollte, es war Funkstille. Das blieb so. Wir mussten ohne Weg- und Straßenhilfe fahren. Ich hätte ja unterwegs ein neues Gerät kaufen können, aber welches? Außerdem brauchten wir demnächst kein Navi mehr, im Auto habe ich sowieso eins und mit dem Wohnmobil wollten wir nicht mehr fahren. Auch war jetzt in uns der Ehrgeiz erwacht: wir kommen auch ohne Navi aus, wir sind ja schon so oft gefahren! Das klappte auch, dank meiner Begleiterin, die gut aufpasste. Nur einmal kamen wir auf dem Rückweg vom "rechten" Weg ab. Schnell aber war das korrigiert, die Ausschilderung war sehr hilfreich. Auch die schwierige Straßenkonstellation um den Antoine de Saint-Exupéry -Flughafen in Frankreich herum meisterten wir- auf der Hin- und Rückfahrt mit hoher Konzentration und großer Bravour! Seit Dienstagnachmittag sind wir wieder in Albersloh. drei Wochen lang war der Urlaub. Die Rückfahrt brachte viel Regen. Drei Tage brauchten wir. Aber ich habe es ganz gut geschafft. Wir trauern, dem einfachen und freien Leben auf dem Campingplatz ein bisschen nach. Unsere Räder haben wir ohne, sie vom WM abgeschnallt zu haben, wieder mitgebracht. Wir haben uns prima erholt. Wir sind früher nach Hause gekommen, da die Witterung zu kalt wurde. Der Wind war stark, so dass man am Meer nur mit Hemd gehen konnte, sitzen war kaum noch möglich. Die ersten 14 Tage waren warm, über 25°, aber nach einem Regen am Sonntag, kam eine leichte Änderung auf. Auch im WM konnte man fast die Heizung brauchen. ØFotos vom Urlaub u.a. |