Mein Vater
*19.9.1982
≈ 22.9.1882
+26.5.1976
1.Weltkrieg
von
1914-1918
2. Weltkrieg
von 1939-1945
Meine Großeltern:
Elisabeth,geb, Niehoff,
* 7.2.1849
≈ 8.2.1849
+25.4.1913
Friedrich Wilhelm Kerkhoff,
geb. 15.12.1844
≈17.12.1844
+28.6.1919
5 Geschwister meines Vaters
Charlotte Franziska,
* 27.8.1876
≈30.8.1876
Bernard Wilhelm
*29.3.1879
≈am 9.4.
Johann Bernard
*3.12.1884
≈7.12.1884
Hermann Adolf
*19.12.1886
≈23.12.1886
Friedrich Karl
*16.
3.1890
≈18. 2.1890
+19.12.1959
1. Weltkrieg
1914 - 1918
Meine Tante
Franziska, geb. Kerkhoff
Mein Onkel
Hermann Overkamp
Mein Mutter
Maria, geb. Schmidt
*
5.12.1895
≈
19.12.1895
+ 23. 6.1978
Meine Großeltern
Louise, geb. vom Grafen
*28. 5.1868
≈17.
6.1868
+
7.10.1912
Ernst August Johann Schmidt
* 5 4.1869
≈unbekannt
+11.6.1915
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Mein Vater
3. Der erste Weltkrieg
Noch vor dem Beginn des ersten Weltkrieges - 1914 -
verliert mein Vater seine Mutter. Es ist der 25.April 1913.
Mein Vater wird in den 1. Weltkrieg eingezogen
wie auch seine Brüder.
Er ist bei den Pionieren.
Wenig weiß ich aus dieser schrecklichen Zeit.
Zwei Ereignisse haben mehr anekdotischen Charakter.
Meinem Vater soll ein Zahn gezogen werden. Keine
Narkose. Er wird mit vier oder fünf Männern festgehalten. Der
Militärarzt kommt mit der Zange und setzt beim zu ziehenden Zahn an und
zieht. Mein Vater schreit vor Schmerzen. Er reißt sich los, packt den
Arzt und donnert ihn vor die Wand. Er erzählte das mit einem etwas
beschämten Grinsen, das aber auch eine gewisse Genugtuung nicht
verbergen konnte.
Sein jüngerer Bruder Bernhard ist bei der Seefahrt im
Krieg. Er ist untersetzt, nicht sehr groß, aber ziemlich kräftig gebaut.
Im Hafen, wenn die Schiffe vor Anker liegen, wird Zerstreuung angeboten.
Darunter sind auch Ringkämpfe zwischen den Mannschaften der
verschiedenen Schiffe. Eines Abends kommt vom Nachbarschiff ein Trupp
Matrosen. Einer davon, der alle an Körperlänge überragt und durch
Muskeln auffällt, fordert die Mannschaft auf, bei der sie zu Gast sind,
einen gegen ihn antreten zu lassen: Sie sollen miteinander ringen.
Keiner wagt sich zu melden. Der Lange höhnt und macht sie lächerlich. Da
rufen alle "Bernhard, Bernhard!" Doch der wehrt sich: "Ich lass mich
doch nicht verhauen!" Doch seine Kameraden geben nicht auf. Wenn einer
schon kämpfen soll, dann Bernhard. Bernhard fühlt sich schließlich
gedrängt und tritt vor. Er erntet von seinem Gegner nur Gelächter: "Habt
ihr keinen Kleineren?" Dann geht es los. Ehe sich der Bernhard versieht,
liegt er schon auf dem Rücken. Verloren! Der Sieger schaut
verächtlich auf den am Boden liegenden Matrosen und dreht sich um, um zu
gehen. Doch Bernhard springt auf. "Noch einmal!", ruft er. "Hast du noch
nicht genug?", ist die Gegenfrage des Siegers, "aber wenn du noch mal
untergehen willst!" Die beiden treten an. Beide greifen an, Bernhard ist
schneller und legt mit demselben Griff, den der Sieger angewendet hat,
seinen Gegner auf den Boden. Der ist sprachlos, aber er hat ein Lob für
Bernhard übrig und beide geben sich die Hände.
Ein erschütterndes Ereignis aus dieser Zeit hat
meinen Vater wohl sein ganzes Leben begleitet, da er es nicht vergessen
konnte. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Er befehligte zeitweilig ein Sprengkommando. Einmal
sollte ein Werksgebäude zerstört werden. Alle Menschen hatten das
Bauwerk verlassen. Das Warnsignal ertönte. Es wird auf Null hin gezählt.
Da ruft ein jüngerer Soldat, er habe etwas vergessen, rast los, in das
Werkgebäude. Die Sprengung ist nicht aufzuhalten. Der junge Mann läuft
in den Tod. Man findet nichts mehr von ihm wieder. Vater hat seiner
Tochter davon viel später erzählt: "Das Bild von dem laufenden
Todeskandidaten kann ich nicht vergessen. Ich kann nicht aufhören für
ihn, seine Angehörigen und mich zu beten", sagte er.
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meines Vaters
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